Ficorōnische
Ciste (s. Tafel: Etruskische Kunst, [* 1] Fig. 8), eine 1744 bei Palestrina gefundene Ciste (s. d.), die von dem Antiquar Ficoroni dem Kircherschen Museum im Collegio Romano zu Rom [* 2] geschenkt wurde, wo sie sich noch heute befindet. Die eingravierten Ornamente [* 3] und bildlichen Darstellungen auf der Außenfläche des aus Erz gebildeten zylindrischen Gefäßes (0,50 m hoch, 0,42 m Durchmesser) zeichnen sich durch Feinheit und geistvolle Komposition aus. Auf dem Deckel sind Jagdscenen, auf dem Gefäße selbst Episoden aus dem Argonautenzug dargestellt.
Der aus drei
[* 1]
Figuren bestehende Griff des Deckels (Dionysos
[* 4] zwischen zwei
Satyrn)
[* 5] ebenso wie die Füße der
Ciste sind von
gänzlich verschiedener, derber
Arbeit; ersterer durch eine darauf eingegrabene altlat.
Inschrift aus dem 3. Jahrh.
v. Chr. merkwürdig, welche als Verfertiger (vielleicht nur des Griffs) einen Novius Plautius zu
Rom nennt. – Die besten
Reproduktionen dieser
Ciste bei
Bröndsted, Den Ficoroniske
Cista (Kopenh. 1847);
Braun, Die Ficoronische
Cista (Lpz. 1850); vgl.
O.
Jahn, Die Ficoronische
Cista (ebd. 1852).