Fiaker
(franz. Fiacre), s. v. w. Mietkutsche, so genannt
nach einem
Bilde des heil. Fiacrius (eines irischen
Mönchs aus dem 6. Jahrh.,
Schutzpatrons der
Gärtner),
welches dem
Haus der
Rue
St.-Martin in
Paris
[* 2] als
Schild
[* 3] diente, in dem der Erfinder der Mietkutschen, ein gewisser Sauvage, Ende
des 17. Jahrh. wohnte. Diese Mietkutschen, für welche man, besonders in Norddeutschland,
auch den aus dem
Russischen entlehnten
Namen
Droschke (s. d.) braucht, sind bekanntlich jetzt in jeder
größern Stadt zu finden; sie stehen unter polizeilicher
Aufsicht, tragen bestimmte Nummern, führen feste
Preise und sind
hinsichtlich ihrer
Fahrten auf die Stadt und deren nächste Umgebung beschränkt. In
Wien,
[* 4] wo die Fiaker
infolge ihrer guten
Ausstattung
und des geschickten
Fahrens eine gewisse Berühmtheit erlangt haben, versteht man speziell unter der Bezeichnung
ein zweispänniges, numeriertes Mietsfuhrwerk im
Gegensatz zum Komfortabel oder »Einspänner«. Der
Name Fiaker
ist dort auch, wenigstens
in der populären
Sprache,
[* 5] auf den Wagenführer übergegangen.