Feuillanten
(Feuillants, spr. föjāng, lat. Fulienses), Kongregation der Cistercienser, welche, 1574 von Jean de la Barrière zu Feuillans in Languedoc gestiftet, um der damaligen Verweltlichung des Ordens entgegenzuarbeiten, trotz der Intrigen der laxern Partei 1586 von Sixtus V. bestätigt ward. Aber schon 1595 traten auf ausdrücklichen Willen des Papstes sehr gelinde Observanzen an die Stelle der frühern Strenge. Der Abt von Feuillans, dessen Ernennung Heinrich IV. dem Generalkapitel anheimgab, ward von aller Gerichtsbarkeit des Mutterklosters Cîteaux befreit.
Bald stieg die Zahl der Klöster des
Ordens in
Frankreich und
Italien
[* 2] bis gegen 60.
Urban VIII. teilte ihn
daher (1630) in zwei besondere
Kongregationen, die französische »Congrégation de
Notre Dame de Feuillans«, welche sich bis
zur Zeit der
Revolution blühend erhielt, und die italienische, welche sich »i Riformati
di
San
Bernardo« (»die Verbesserten des heil.
Bernhard«) nannte. Jede hatte ihr eignes Generalkapitel und ihren besondern
General. Die
Kleidung war bei beiden gleich: weiße
Kutte ohne
Skapulier,
[* 3] große, ebenfalls weiße
Kapuze und weißer
Gürtel,
[* 4] bei den
Laienbrüdern ein
Strick, den sie auch im
Chor
nicht ablegten,
Hut
[* 5] nur auf
Reisen. Nach einer nicht minder strengen
Regel hatte
Barrière auch eine
Kongregation
von
Nonnen, Feuillantinnen oder Fulienserinnen, gestiftet. Das ehemalige
Kloster der Feuillanten
zu
Paris
[* 6] war während der
Revolution
Versammlungsort des nach ihm benannten politischen
Klubs der Feuillanten
, welcher die Herstellung einer
Verfassung nach dem
Muster der
englischen erstrebte, ab er von dem
Pöbel gesprengt wurde.