Schiffe, die in der Nähe von Untiefen verankert werden, um die Seefahrer zu warnen. Man legt sie an
solche Punkte, welche die Erbauung eines Leuchtturms nicht gestatten, in Flußmündungen oder mitten in See. Da die Feuerschiffe auf
ihrem Platze schwerem Sturm und Seegang Trotz bieten müssen, werden sie besonders stark gebaut und haben starkes Ankergeschirr.
Ihre Anker sind meist Pilzanker, die, wie ein Pilz geformt, sich tief in den Grund graben und deshalb vorzüglich
halten. Feuerschiffe haben zur Unterscheidung voneinander ein bis drei Masten, an deren Spitze sie während des Tages große weit sichtbare
Körbe und nachts Lichter führen, die durch ihre Zahl und Farbe dem Seemann angeben, welches Feuerschiff er vor sich hat.
Die Feuerschiffe sind rot angestrichen, weil diese Farbe auf dem Wasser am weitesten sichtbar ist, und tragen ihren
Namen in großen Buchstaben auf den Seiten. Auf den meisten Feuerschiffe befinden sich Rettungsboote, um in der Nähe strandenden Schiffen
Hilfe leisten zu können. (S. Seezeichen und Betonnung.)
(Schiffahrtszeichen), hör- oder sichtbare Merkmale, welche zur Orientierung der Seefahrer an Küsten, gefährlichen
Sandbänken oder Riffen, in Hafeneinfahrten und engen Fahrstraßen aufgestellt sind. Man unterscheidet
Tag-, Nacht- und Nebelseezeichen. Erstere sind: Leuchttürme (s. d.), rot gestrichene Feuerschiffe (s. Leuchtturm, S. 742), feste
S., als Baken sowie die aus mehreren Pfählen bestehenden Dalben (Dückdalben);
Stangenseezeichen, einzelne in den Grund gesteckte
Stangen oder eingerammte Pfähle;
Pricken, junge mit Ästen versehene Bäume oder Baumzweige, die ebenfalls
in den Grund gesteckt werden;
Bojen oder Tonnen, in der Regel zur direkten Bezeichnung des Fahrwassers. Zu den Nachtseezeichen
gehören: Leuchtfeuer, Feuerschiffe und Leuchtbojen.
Letztere, noch ziemlich selten, sind Bojen mit einer Laterne, die aber vom
Land aus anzuzünden und im Wasser unverlöschbar sein muß. Vorrichtungen für Nebelsignale finden sich
fast auf jedem Leuchtturm oder Leuchtschiff. Man benutzt über 3 m lange und mehr als 60 cm weite Hörner, die mit stark komprimierter
Luft oder einem Dampfstrahl angeblasen werden, Dampfpfeifen von 30-50 cm Durchmesser und Sirenen. Bei richtiger Konstruktion und
günstiger Luft sind alle drei Schallsignale bis etwa auf 6 Seemeilen, mit vollkommener Sicherheit auf
2-3 Seemeilen hörbar.
Dadurch, daß sie in bestimmt vorgeschriebenen Intervallen (30 Sekunden) tönen und schweigen, kann man erreichen, daß sich
bestimmte Punkte der Küste unterscheiden lassen, wie sonst durch Leuchtfeuer. Die Kanone ist ebenfalls ein Nebelsignal erster
Klasse, besonders wenn es gelingt, die Schüsse schnell genug hintereinander (in je 5 Minuten) abzugeben.
Dabei bietet sie noch den Vorteil, daß der Blitz beim Abfeuern weit durch den Nebel dringt, oft sogar weiter als der Schall.
Die Hörweite der Nebelsignale ist in mannigfacher Weise vom Zustand der Atmosphäre, namentlich auch von der Temperatur, abhängig;
Nebel begünstigt die Fortpflanzung des Schalles, aber starker, konträrer Wind wirkt ungemein hemmend. Genaue
Beschreibungen sämtlicher auf der ganzen Erde oder in bestimmten Meeren vorkommender S. nebst deren geographischer Lage sind
entweder in besondern Büchern (diese meist amtlich, wie das »Verzeichnis der Leuchtfeuer und Nebelsignalstationen aller Meere«,
Berl. 1886) oder in den Karten oder Segelanweisungen (sailing directions) verzeichnet. Die festen und schwimmenden
S., welche vom ab in den deutschen Küstengewässern verwendbar, sind durch Bekanntmachung des Reichskanzlers vom bestimmt.