eine aus gleichzeitiger
Licht- und Wärmeentwickelung gebildete
Erscheinung.
Tritt dieselbe an festen oder flüssigen
Körpern auf, so nennt man sie
Glut, bei
GasenFlamme.
[* 2] Wo
Licht
[* 3] ohne nachweisbare
Wärme
[* 4] entwickelt wird, spricht
man nicht von Feuer, wie z. B. beim Phosphoreszieren. Im
Altertum hielt man das Feuer für etwas
Materielles, und
Aristoteles nennt
es eins der vier
Elemente.
Über die Umstände, unter denen Feuererscheinungen auftreten, vgl.
Licht und
Wärme. - Feuer heißen auch die bei der
Darstellung
und Verarbeitung von Schmiedeeisen benutzten Feuerstätten mit und ohne
Gebläse,
[* 6] welche, mit
Holzkohlen,
Koks oder
Steinkohlen
geheizt, bald zur Hervorbringung oxydierender
Wirkung
(Schmiede- oder Frischfeuer, Feineisenfeuer, Feuergrube), bald zurReduktion
(Rennfeuer), bald nur zum Erhitzen
(Wärme-,
Schweiß-, Gärbfeuer etc.) dienen.
im militärischen
Sinn das
Schießen
[* 7] aus
Feuerwaffen, daher Feuerwirkung die durch die verfeuerten
Geschosse
[* 8] erzielten
Resultate; Feuergefecht, ein
Kampf, in dem nur von den Schußwaffen
Gebrauch gemacht wird, man also in gewissem
Abstand vom Gegner
bleibt. Feuerarten sind bei der
Infanterie: a) Einzelfeuer in zerstreuter
Ordnung, gesteigert bis zum Schnellfeuer;
b) Einzelfeuer aus geschlossenen Abteilungen, Schnellfeuer genannt, wobei jeder Mann im
Glied
[* 9] feuert, sobald er geladen und
das
Ziel erfaßt hat; c) gleichzeitiges Feuer auf
Kommando,
Salven größerer oder kleinerer Abteilungen, auch gliederweise (im
Karree), viergliederig, wobei zwei dicht hintereinander stehende Abteilungen zugleich schießen,
die vordern zwei
Glieder
[* 10] knieend, die hintern stehend, im vorigen
Jahrhundert auch Pelotonfeuer zu drei
Gliedern.
Salven wie Einzelfeuer werden im
Liegen,
Knieen, Stehen eingeübt. Bei der
Artillerie unterscheidet man a) geschützweises Feuer, wobei
die
Geschütze
[* 11] der
Batterie mit kleinen
Pausen nacheinander feuern, von einem
Flügel anfangend, so daß
man die
Wirkung jedes Schusses beobachten kann, und b) Schnellfeuer mit
Schrapnells oder
Kartätschen, vorübergehend gegen
direkten
Angriff auf die
Batterie gerichtet, wobei jedes
Geschütz feuert, sobald es geladen und gerichtet ist. Feuerpausen
sind kurze
Unterbrechungen der Schießthätigkeit unter Beibehaltung der Feuerbereitschaft. Im
Festungskrieg bestimmt die
vom
Kommandeur der
Artillerie fast jeden
Tag festgestellte
Feuerordnung die Zahl der täglich oder stündlich abzugebenden Schüsse
und die zu beschießenden
Ziele.