(Lipoma), eine häufig vorkommende Geschwulst, welche in ihrem
Bau der Fettmasse entspricht, die sich
bei wohlbeleibten
Menschen normalerweise unter der
Haut
[* 2] vorfindet. Die Fettgeschwulst wächst außerordentlich langsam,
wird nicht selten nach längerm Wachstum stationär und erreicht einen
Durchmesser von mehr als 20
cm. Häufig ist sie scharf
umschrieben, von einer dünnen Zellgewebshülle eingeschlossen und leicht ausschälbar; zuweilen aber stellt sie nur eine
diffuse Fettgewebsanhäufung vor, welche sich von der Umgebung durchaus nicht abgrenzen läßt. Im erstern
Fall hat sie gewöhnlich eine rundliche, etwas platt gedrückte Gestalt.
GrößereFettgeschwülste pflegen gelappt, grob höckerig zu sein. Die Fettgeschwulst kommt meist unter der äußern
Haut und zwischen den
Muskeln,
[* 3] ferner im
Netz, sehr selten in den breiten
Mutterbändern und der Fußsohle vor, am
häufigsten an solchen
Stellen, wo schon normalerweise das
Fett besonders reichlich angehäuft ist, z. B. auf dem
Gesäß, am
Oberschenkel, am
Bauch
[* 4] etc. Die unter der
Haut gelegenen
Geschwülste dieser Art heben die
Haut empor, welche meist vollkommen
gesund aussieht, und gewähren beim Betasten ein weiches, elastisches
Gefühl. In derRegel machen die
langsam wachsenden Fettgeschwülste
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mehr
gar keine Beschwerden. Nur wenn sie sehr groß werden, können sie durch Druck auf die Nachbarschaft Beschwerden verursachen.
Die Fettgeschwulst kommt am häufigsten in den mittlern Lebensjahren, doch auch als angebornes Übel vor. Sie gehört
zu den gutartigsten Geschwülsten, stellt stets ein lokales Übel dar und kehrt nicht wieder, wenn sie
einmal vollständig mit dem Messer
[* 6] entfernt worden ist. - Als Fettgeschwulst der Nieren sind vielfach bösartige Gewächse beschrieben worden,
die zu den Adenomen oder Sarkomen zu zählen sind. Echte Fettgeschwülste sind auch bei Tieren nicht selten.
oder Lipom, eine häufig vorkommende krankhafte Geschwulst, welche vorwiegend aus Fettgewebe (Bindegewebe
und großen, mit flüssigem Fett gefüllten Zellen) besteht und ganz der Fettmasse entspricht, die bei wohlbeleibten Menschen
in großer Verbreitung im Körper, namentlich im Unterhautzellgewebe, vorkommt. Die Form dieser Geschwülste
ist gewöhnlich eine länglichrunde, mehr oder weniger gelappte; ihre Größe schwankt von der eines Hanfkorns bis zum Umfang
eines Mannskopfes und darüber; ja wiederholt sind derartige Geschwülste beobachtet worden, die ein Gewicht von 15 bis 20 kg
und noch mehr besaßen. Am häufigsten kommen Lipome, welche vorwiegend eine Krankheit des mittlern und
höhern Lebensalters sind, aber auch in jüngern Lebensjahren und selbst angeboren sich vorfinden, im Unterhautzellgewebe
des Halses, Rückens, Nackens, der Schultergegend, der Extremitäten und des Bauchs, seltener an fettlosen Stellen vor; ihr Wachstum
ist meist ein außerordentlich langsames.
In der Regel machen Fettgeschwulst gar keine Beschwerden und werden vom Kranken gewöhnlich erst bemerkt, wenn sie
bis zu einer erheblichen Größe herangewachsen sind; nur wenn sie sehr groß werden, können sie durch ihr Gewicht oder durch
ihren Druck auf die benachbarten Organe lästig und beschwerlich fallen. Immer aber sind sie gutartige Geschwülste, die stets
ein rein
örtliches Übel darbieten und niemals wiederkehren, wenn sie einmal gründlich mit dem Messer
entfernt wurden.
Bezüglich der Entstehung der Lipome haben neuere Untersuchungen ergeben, daß sie sich besonders an denjenigen Körperstellen
bilden, welche durch spärlichen Haarwuchs und durch eine geringe Zahl von Talg- und Schweißdrüsen ausgezeichnet sind. Zuweilen
handelt es sich um nervöse Störungen, besonders z. B. bei den symmetrisch auftretenden Lipomen. Die
Behandlung kann nur in der Ausschälung der Geschwulst vermittelst des Messers bestehen, da alle übrigen dagegen angewandten
Mittel sich völlig nutzlos erwiesen haben.