Feste
Stellungen, im Gegensatz zu den Festungen, Stellungen, in welchen sich Heeresabteilungen, selbst Feldarmeen, welche den Kampf nicht vermeiden können oder wollen, festsetzen, um durch die hinter den Deckungen etc. für die Verteidigung gewonnenen Vorteile der Überlegenheit des Feindes das Gegengewicht zu bieten, seinen Angriffen also erfolgreicher widerstehen zu können. Solche Stellungen bedürfen ebenso starker taktischer Stützpunkte (Dörfer, Gehöfte, Gehölze) wie Hindernisse (Gewässer, Sumpf, steile Hänge) im Vorfeld, um dem Feinde die Annäherung zu erschweren, und werden dann in ausgedehnter Weise mit den Mitteln der Feldbefestigung [* 2] (s. d.) verstärkt.
In der
Regel wird man sich nicht auf die reine
Defensive beschränken, deshalb müssen einzelne Teile des Gefechtsfeldes das
Vorgehen zum
Angriff oder Gegenstoß begünstigen. feste Stellungen
sind entweder schon im
Frieden vorbereitet (Rußland), dann
zum Teil in provisorischer
Manier angelegt, oder sie werden erst im
Lauf des
Feldzugs nach den
Grundsätzen der
Feldbefestigung
hergerichtet. Sie bestehen aus zusammenhängenden
Linien oder aus einer Anzahl sich gegenseitig unterstützender offener oder
geschlossener
Schanzen.
Allseitig durch
Befestigungen abgeschlossen, nennt man sie auch
verschanzte Lager. feste Stellungen
haben schon seit
dem
Altertum in allen
Kriegen eine große
Rolle gespielt;
Friedrich d. Gr. machte davon 1761 bei
Bunzelwitz
Gebrauch, die
Österreicher
im Siebenjährigen
Krieg fast immer. Aus der
Napoleonischen Zeit sind besonders
Wellingtons
Stellung von
Torres Vedras nördlich
Lissabon
[* 3] 1810 und die der
Russen bei
Drissa an der
Düna 1812 bemerkenswert. Eine große
Rolle spielten in
neuester Zeit die
Stellungen der
Dänen 1864
(Danewerk,
Düppel),
[* 4] und 1877/78 diejenigen der
Türken
(Plewna,
[* 5]
Tschataldscha etc.)
und
Russen
(Schipkapaß etc.).