Fesselballon
(frz. ballon captif), ein Luftballon, der während der Auffahrt an einem Seile festgehalten wird. Sein vornehmlichster Zweck ist, einen hoch und frei gelegenen Beobachtungsort zu schaffen; er dient hiermit der Schaulust, der Meteorologie und namentlich dem militär. Interesse (s. Luftschiffahrt). [* 2] Passende Beispiele der beiden ersten Arten sind der von Lachambre 1889 zu Paris [* 3] und der vom Verein für Luftschiffahrt zu Berlin [* 4] 1890 aufgestellte. Um nicht schon durch einen schwachen Wind stark seitwärts und abwärts getrieben zu werden, bedürfen sie eines sehr starken Auftriebes (s. d.), der sie bei einer Freifahrt in ganz bedeutende Höhen führen würde. Er belief sich bei ersterm, der 2000 cbm Wasserstoff enthielt, trotz der Aufnahme von 8–12 Passagieren noch auf 500 bis 800 kg, bei letzterm, der mit nur 130 cbm Leuchtgas [* 5] gefüllt war, trotz seiner Kleinheit noch auf 25 kg. Trotzdem erwies sich dieser Auftrieb [* 6] als nicht ausreichend, so daß eine Vergrößerung des Ballons nötig wurde.
Damit das
Gas nicht durch den Winddruck aus dem
Appendix (s. Luftballon) herausgedrängt werde, muß der Fesselballon
unten verschlossen
sein, muß aber, wenn der Druck eine gewisse Grenze überschreitet, dem
Gase
[* 7] durch ein selbstthätiges
Ventil
[* 8] den
Austritt gestatten. So besaß jener von Lachambre außer einem obern
Ventil von 1 m Durchmesser zwei untere, deren
eines von 80 cm Durchmesser das
Gas bei 20
mm Wasser Überdruck, deren anderes von 70
mm Durchmesser die
Luft aus dem 300 cbm großen
Ballonet (s. d.) schon bei halb so großem Druck entließ; dieses wirkte
daher als Gassparer. Das
Kabel ist unter Einschaltung eines
Dynamometers in der Regel am
Trapez
[* 9] befestigt, das dazu dient, die
das Beobachten erschwerenden
Drehungen und Schwankungen des
Ballons zu dämpfen. Man befestigt am
Ring (s.
Luftballon) eine wagerechte hölzerne
Stange, parallel dazu in mehrern Meiern Abstand eine zweite und verbindet die gleichen
Enden durch ein Seil, das unterhalb
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