bei den
Säugetieren mit
Hufen der kurze Teil des
Fußes zwischen dem Vorder-, resp. Hintermittelfuß oder dem
Schienbein und dem
Huf
[* 2] (s. d.). Die
Stellung der Fessel ist eine regelmäßige, wenn sowohl beide Vorder- als auch beide Hinterfesseln
parallel und in dem
Maß vor- und abwärts verlaufen, daß die
Verlängerung
[* 3] an den Vorderfüßen mit dem
Boden einen
Winkel
[* 4] von 45°, an den Hinterfüßen einen
Winkel von 50-55° bildet. Wenn beide Vorder- oder beide Hinterfesseln
abwärts divergieren und die Zehenteile der
Hufe oder
Klauen auswärts gerichtet sind, so heißt die
Stellung französische
Stellung; wenn die Fesseln konvergieren, wird das
Tier Zehentreter genannt. In beiden
Fällen ist die
Stellung unschön und der
Gang
[* 5] mehr oder weniger unsicher. Eine zu steile
Stellung der Fessel ist zuweilen angeboren, in den meisten
Fällen aber infolge
großer Anstrengungen entstanden und öfters mit Lahmgehen verbunden. Steht dieFessel zu schräg,
und findet beim
¶
mehr
Auftritt eine starke Senkung des Fesselgelenks statt, so wird dieselbe »weiche« Fessel genannt.
Diese bildet einen Fehler, weil infolge der übermäßigen Senkung des Gelenks leicht krankhafte Veränderungen an den Bändern
und Sehnen entstehen.
Gegenstand mit dem man etwas «faßt», im Mittelalter jeder
Riemen, an dem etwas getragen wurde. Schildfessel ist der Riemen, an dem der über die Schulter geworfene Schild,
[* 7] Hornfessel
der Riemen, an dem das Hifthorn hing. Im 14. Jahrh. wird sie, ohne dem erwähnten Zwecke zu dienen, ein
bei Männern und Frauen beliebter Schmuck und mit Schellen behängt. – Jetzt wird das Wort Fessel meist nur noch
für die Ketten gebraucht, die gewissen Gefangenen angelegt werden. Fessel dürfen Untersuchungsgefangenen im Gefängnis,
im Fall der Gefahr auch bei einzelnen Vernehmungen, bei besonders gewaltthätigem Benehmen zum Schutz
anderer, zur Verhütung von Selbstmord und Entweihung angelegt werden. In der Hauptverhandlung (s. d.)
soll der Angeschuldigte ungefesselt sein.
Vgl. Deutsche
[* 8] Strafprozeßordn. §. 116; Österr.
oder Fesselgelenk, häufig auch Köte oder Kötengelenk genannt, bei dem Pferd,
[* 9] Rindvieh,
Schafen und Schweinen die Gelenkverbindung, zwischen dem untern Ende des Vorder- und Hintermittelfußes und dem obern Ende
des ersten Zehengliedes, das Fesselbein heißt.