Ferrol
(El
Ferrol
), Bezirksstadt und
Festung
[* 2] in der span.
Provinz
Coruña, einer der drei Hauptkriegshäfen
Spaniens, am nördlichen
Ufer der gleichnamigen
Bucht des Atlantischen
Meers gelegen, ist regelmäßig gebaut und rings von starken Festungswerken umgeben.
Der sehr geräumige
Hafen bildet ein regelmäßiges
Viereck
[* 3] mit einem 3 km langen und so engen Eingang,
daß immer bloß Ein
Linienschiff einfahren kann, und wird durch zwei
Forts
(San Felipe und
Palma) verteidigt. Es befindet sich
hier das größte
Arsenal
Spaniens, in welchem 15
Linienschiffe auf einmal gebaut werden können.
Die dazu gehörigen
Docks,
Werften,
Magazine und Werkstätten befinden sich teilweise auch in dem gegenüberliegenden
Ort La
Graña. Die Stadt besitzt eine schöne
Pfarrkirche, eine Seeakademie und Schiffahrtsschule und (1884) 23,969 Einw.,
welche, abgesehen von ihrer Beschäftigung im
Arsenal, Sardellenfischerei und Einsalzung von
Sardellen, dann
Gerberei sowie
etwas
Baumwoll- und Leinweberei betreiben. Ferrol
ist Sitz eines deutschen
Konsuls. Die Umgebungen sind sehr
schön und sorgsam angebaut.
Bei Ferrol
, das bis 1752 ein elendes Fischerdorf war, fand ein
Seegefecht statt zwischen dem französischen
Konteradmiral
Du Manoir le Pelley, welcher nach der
Schlacht bei
Trafalgar mit vier
Linienschiffen hierher geflüchtet war,
und dem englischen
Admiral Stracchan zum Nachteil des erstern, welcher sich den Briten ergeben mußte. Am bemächtigten
sich die
Franzosen der Stadt, mußten sie aber schon 22. Juni d. J. den Briten räumen.