Ferrihexah
ydrat,
Ferrihydrate
, s.
Eisenoxydhydrate. ^[= oder Ferrihydrate, die dem Eisenoxyd entsprechen, kommen mehrere in der Natur mineralisch vor, ...]
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Eisenoxydhydrate
oder Ferrihydrate
, die dem Eisenoxyd entsprechen, kommen mehrere in der Natur mineralisch vor, so
Gelbeisenstein (s. d.), Fe2O(OH)4, Brauneisenstein (s. d.) oder Limonit, Fe4O3(OH)6, Goethit (s. d.),
Fe2O2(OH)2, und Turgit (s. d.), Fe4O5(OH)2. Aus wässerigen Lösungen von Eisenoxydsalzen fällen Alkalien
und Ammoniak einen voluminösen schleimigen Niederschlag von Ferrihexahydrat, Fe2(OH)6, von rotbrauner Farbe, der sich
auf dem Filter sammeln, auswaschen und bei gewöhnlicher Temperatur ohne Veränderung trocknen läßt. Bei längerm Verweilen
unter Wasser wird er krystallinisch und hat dann die Zusammensetzung des Goethit. Bei 100° geben beide
Verbindungen Wasser ab und verwandeln sich in ein ziegelrotes Pulver von der Zusammensetzung des Turgit. Höhere Temperatur spaltet
noch einmal Wasser ab und hinterläßt Eisenoxyd, Fe2O3. Alle genannten Eisenoxydhydrate sind in Wasser unlöslich, werden aber von
Säuren meist leicht zu Eisenoxydsalzen gelöst.
Es giebt auch in Wasser lösliche Eisenoxydhydrate, die den löslichen Aluminiumoxydhydraten (s. d.) entsprechen und wie diese dargestellt werden. So erhält man dialysiertes Eisenoxydhydrat, wenn man eine wässerige Eisenchloridlösung mit frisch gefälltem Ferrihexahydrat gelinde erwärmt, solange von letzterm noch aufgenommen wird, und die braunrote Flüssigkeit der Dialyse [* 4] gegen reines Wasser unterwirft, solange in letzteres Salzsäure übergeht. Auf dem Dialysator bleibt eine dunkelrote Lösung von dialysiertem Eisenoxydhydrat, die als Ferrum oxydatum dialysatum offizinell ist.
Bei Zusatz von etwas Schwefelsäure, [* 5] Alkalisalzen und beim Erhitzen gelatiniert sie sofort, indem sich das lösliche Eisenoxydhydrat in Ferrihexahydrat verwandelt. Metaferrihydrat entsteht bei langem Kochen von basischem Ferriacetat mit Wasser. Die gelbrote, etwas opalisierende Flüssigkeit läßt durch Zusatz von Kochsalz oder Salzsäure pulverförmiges braunes Metaferrihydrat fallen, das nach dem Trocknen auf porösen Thonplatten sich in reinem Wasser wieder löst, beim Glühen aber unter Wasserabgabe gewöhnliches Eisenoxyd zurückläßt. Der Eisenrost besteht im wesentlichen aus unlöslichen Eisenoxydhydrate.