Ferreyres
(Kt. Waadt, Bez. Cossonay), 565 m. Gem. und Dorf, auf einer dem Jura vorgelagerten Hochfläche, nahe dem linken Ufer der Venoge und an der Strasse La Sarraz-Mont la Ville; 5,3 km nnw. Cossonay und 2,3 km w. der Station La Sarraz der Linie Lausanne-Pontarlier. Postwagen La Sarraz-La Coudre. Gemeinde: 34 Häuser, 157 reform. Ew. Kirchgemeinde La Sarraz. Landwirtschaft. Beim Dorf mechanische Werkstätten und Elektrizitätswerk (dieses am rechten Ufer der Venoge auf Boden der Gemeinde Chevilly).
Der
Ort schon 815 urkundlich erwähnt, 1010 von König Rudolf III. von Burgund dem Kloster
Romainmôtier
geschenkt. Um die Mitte des 11. Jahrhunderts erbaute Adalbert II. von
Grandson hier eine feste Burg, die aller Wahrscheinlichkeit
nach der Vorläufer des spätern
Schlosses
La Sarraz war; nachdem sich der Burgherr gegenüber den Religiosen des
Klosters Ausschreitungen
zu Schulden hatte kommen lassen, erwirkten diese vom Papst seine Aechtung, was aber die Fortsetzung der
Streitigkeiten zwischen dem Kloster und den
Herren von
Grandson nicht zu hemmen vermochte. Das Dorf 1141 mit der
Herrschaft
und 1598 mit der Gemeinde
La Sarraz vereinigt, 1818 zur eigenen Gemeinde erhoben. Die ehemalige Pfarrkirche von Ferreyres
muss an der Stelle des heutigen
Spitales
Saint Loup gestanden haben.
Alte Gräber; 1871 hat man einen Münzschatz
mit Münzen aus dem 11. und 12. Jahrhundert aufgefunden.
Der Untergrund des vorjurassischen Plateaus von Ferreyres
besteht z. T. aus wenig geneigten Neocomschichten; in der Nähe,
im Urgon,
Taschen mit Bolus und Knochen von Säugetieren der Tertiärzeit (Tongrien). Im tobelartigen
obersten Abschnitt der
Vallée d'Engens, 1 km n. Ferreyres
, werden
Bänke eines hellgelben und feinkörnigen Kalksteines des
obern Hauterivien abgebaut. Diese sog.
Pierre de Ferreyres
wird als Baustein sehr geschätzt.