Titel
Ferrāri,
1) Eugenio, ital. Philolog, geb. zu Arezzo, studierte in Pisa, [* 2] war 1858-1859 Professor des Griechischen am Lyceum zu Florenz, [* 3] 1859-66 an der Universität zu Siena und seit 1866 an der zu Padua. [* 4] Er erwarb sich ein besonderes Verdienst um die Wiederbelebung der klassischen Studien in Italien, [* 5] namentlich durch seine Übersetzung von Otfr. Müllers »Geschichte der griechischen Litteratur« (Flor. 1858-59,2 Bde.),
lieferte eine Übersetzung Platons (Padua 1873-82, Bd. 1 bis 4) und besorgte zahlreiche Klassikerausgaben, wie Sophokles' »Philoktet« (Prato 1865),
Xenophons »Memorabilien« (das. 1863-65) u. a. Auch gab er »I frammenti della politica di Aristotile nel Papiro C. L. XIII del Museo egiziaco di Berlino« (Padua 1888) heraus.
2) Severino, ital. Dichter und Schriftsteller, geb. 1856 zu Alberino bei Bologna, studierte im Institut der höhern Studien zu Florenz und wurde Professor am Lyceum zu Faenza. Er veröffentlichte die lyrischen Sammlungen: »Sibi suis« (1876),
»Bordatini« (1885),
dazu »Secondo libro dei Bordatini« (1886),
die Dichtung »Il Mago« (1884) und »Nuovi versi« (1888),
war Hauptmitarbeiter an der
Revue »I Goliardi« und begann 1882 die Herausgabe der »Biblioteca
di letteratura popolare«. Ferrari
genießt den
Ruf eines originellen Dichters und geistvollen Kritikers.