Fernsichti
gkeit
(Weitsichtigkeit, Presbyopie, »Alterssichtigkeit«),
der Zustand, bei welchem der
Nahpunkt des deutlichen
Sehens weiter als etwa 25
cm vom
Auge
[* 2] hinweggerückt ist, so daß Gegenstände nur in einer größern
Entfernung deutlich gesehen
werden können. Die Fernsichti
gkeit, eine Abschwächung des
Akkommodationsvermögens, ist meist ein
Attribut des beginnenden
oder des höhern
Alters und tritt bei solchen
Augen am häufigsten auf, welche früher normalsichtig waren. Vorzeitige Fernsichti
gkeit kommt
vor in
Begleitung von vorzeitigem
Marasmus des ganzen
Körpers, nach erschöpfenden
Krankheiten, bei beginnender Starbildung
und beim sogen. grünen
Star
(Glaukom).
Das einzige optische Korrektionsmittel für die Fernsichti
gkeit ist eine Konvexbrille, die jedoch stets mit Vorsicht
gewählt und vom Augenarzt in ihrer
Stärke
[* 3] vorgeschrieben werden muß. Sobald jemand bemerkt, daß er feinern
Druck nicht
mehr gut in der frühern
Entfernung lesen kann oder stärkere
Beleuchtung,
[* 4] die er unwillkürlich sucht,
nötig hat, so muß er sogleich eine Konvexbrille von passender Nummer wählen und darf ja niemals das
Auge zwingen, auch
ohne die
Brille
[* 5] zu sehen.
Feine Gegenstände dürfen nur mit
Hilfe eines Konvexglases betrachtet werden. Strengt man das
Auge
über
Gebühr an, so entsteht dadurch
Thränen, das
Auge rötet sich, es stellen sich Kopfweh,
Schwindel
etc. ein, und die Sehkraft kann leiden. Mit der Fernsichti
gkeit darf nicht verwechselt
werden die sogen.
Übersichtigkeit oder
Hypermetropie (s. d.).