Fermor
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Wilhelm, Graf von, russ. General, geb. zu Pleskow aus einer ursprünglich englischen Familie, trat 1720 in russische Kriegsdienste, zeichnete sich als Major bei der Belagerung von Danzig [* 2] und 1736 gegen die Türken aus, ward im Januar 1740 Kommandant in Wiborg [* 3] und nahm als solcher an allen Ereignissen des Kriegs in Finnland den lebhaftesten Anteil. Im J. 1746 zum Generalleutnannt ^[richtig: Generalleutnant] befördert, wurde er zugleich Vorsitzender der Baukanzlei und leitete den Bau des kaiserlichen Palastes zu Petersburg. [* 4] Im J. 1751 wurde ihm das Generalkommando für Petersburg, Finnland und das nowgorodische Gouvernement übertragen; 1756 führte er als General en chef der Hauptarmee unter Apraxin ein Unterstützungskorps zu, erhielt 1758 den Oberbefehl über das russische Heer, nahm Thorn [* 5] und Elbing [* 6] und ward als Generalgouverneur von Preußen [* 7] installiert.
Bis an die
Ufer der Oder vordringend, belagerte er
Küstrin,
[* 8] als ihn
Friedrich 25. Aug. bei
Zorndorf überfiel,
besiegte und zum
Rückzug nach
Polen und
Preußen zwang. Fermor
schrieb sich dessenungeachtet den
Sieg zu und wurde von der
Kaiserin
in den Grafenstand erhoben.
Bald aber zog er sich nach
Polen zurück, legte den Oberbefehl nieder und focht
als Korpsgeneral unter
Soltykow in der
Schlacht von
Kunersdorf.
[* 9] Nach dem
Tode der
Kaiserin
Elisabeth (1762) entlassen, ward er
von
Katharina II. zum
Generalgouverneur von
Smolensk und Mitglied des
Senats ernannt, zog sich aber 1768 auf sein
Gut Nitau zurück,
wo er starb.