(Colde)deBagnes (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
2786 m. Passübergang, hinten über dem
Val de Bagnes, auf der Grenze gegen Italien
und zwischen
Mont Avril und
Mont Gelé. Von den Italienern
Finestra di Balma genannt und auf der italienischen
Karte mit 2812 m kotiert. Verbindet die Alpweide
Chermontane und den Fenêtregletscher im
Val de Bagnes mit der italienischen
Alpe de
Balme und dem
Val d'Ollomont.
Martinach-Passhöhe 12½,
Passhöhe-Valpelline 4 oder Passhöhe-Aosta 6½ Stunden. Scheint
schon seit Jahrhunderten bekannt gewesen und begangen worden zu sein, was bei seiner von beiden
Seiten
leichten Zugänglichkeit (er kann von Maultieren begangen werden) erklärlich ist.
Eine lange Zeit als verbürgt betrachtete Ueberlieferung erzählt, dass Calvin auf seiner Flucht vor den ihm feindlich gesinnten
Behörden von Aosta, wohin er sich kurz vorher Zuflucht suchend gewendet hatte, den
Pass am überschritten
habe. Wird sowohl von Touristen als besonders von Schmugglern viel begangen, welch' letztere ihn mit Vorliebe benutzen. Auf
der Passhöhe Ueberreste ehemaliger Befestigungsanlagen. Prachtvolle Aussicht auf das Ganze der Penninischen und Graischen
Alpen. Von der Passhöhe aus in 1½ Stunden (von der
Chanrionhütte des S. A. C. aus in 3½ Stunden) leicht
und
¶
mehr
gefahrlos auf den seiner Aussicht ersten Ranges wegen bekannten Mont Avril.
Zwischen den Seen von Fenêtre und der Passhöhe bleibt der Schnee sehr lange liegen, oft noch bis in den August hinein, so
dass man zur Markierung des Weges (besonders bei Nebel nützlich) von Zeit zu Zeit Stangen gesteckt hat. Lange Zeit
hat der Col de Fenêtre der Verwaltung des Hospizes auf dem Grossen St. Bernhard dazu gedient, um über ihn das in den Waldungen
des Klosters im Val Ferret geschlagene Holz auf Maultieren heraufzuschaffen; heute hat dieser Transport dank der neuen Strasse
durch die Vallée d'Entremont aufgehört. ^[Note:] Trotz aller Beaufsichtigung durch die Grenzwächter
ist der Col de Fenêtre aber immer noch einer der von Schmugglern am häufigsten begangenen Passübergänge der Alpen. In der
Nähe der Passhöhe Anthrazitflöze.
(Lacsde) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
2510, 2498 und 2471 m. Drei nahe bei einander liegende kleine Seen, am
obern Ende des Val Ferret, 2 Stunden über Ferret und ½ Stunde unter dem Col de Fenêtre. Sie werden durch den Felskamm des
Bastillon von den zur Dranse d'Entremont abfliessenden Seen von Drônaz oder Lé geschieden. Bleiben den grössten Teil des Jahres
zugefroren und tragen ihre Eisdecke oft noch bis zu Beginn des August. Der grösste in 2471 m; er nimmt
den Abfluss des einen der beiden andern auf und sendet seinen eigenen, stark tosenden Bach unterirdisch bis gegenüber der
Hütte des Mont Percé, wo er wieder zu Tage tritt, um dann in die Dranse de Ferret zu münden. Der Fussweg
von Le Plan de la Chaux
zum Col de Fenêtre führt über besonders zu diesem Zwecke gelegte Felsblöcke nahe dem Austritt des
Baches durch den untern Teil dieses Sees.