Feldzug
(franz.
Campagne), die Gesamtheit der auf einem bestimmten Kriegsschauplatz oder auch auf Teilen desselben
stattfindenden
Operationen. Bei der frühern Kriegführung brachte der
Winter eine längere
Unterbrechung der
Operationen mit sich, und man bezeichnete dann oft die Ereignisse eines ganzen
Jahrs als einen selbständigen Feldzug.
Bei der raschern
Kriegführung der Neuzeit tritt neben der Bezeichnung nach
Jahren die örtliche und zeitliche Trennung der Kriegsereignisse
mehr in den
Vordergrund. So
sind 1813 der Frühjahrsfeldzug
Preußens
[* 2] und Rußlands und der Herbstfeldzug
der ganzen
Koalition gegen
Napoleon I. völlig getrennt; 1866 stehen räumlich getrennt nebeneinander der in
Böhmen
[* 3] und der
Mainfeldzug.
In den Feldzügen 1870/71 gegen
Frankreich spricht man von dem Feldzug
der Nordarmee, dem Feldzug der Südarmee, dem an der
Loire etc. als durch wochenlange Ruhepausen und
Märsche zeitlich, durch bedeutende
Entfernungen räumlich
von den übrigen Kriegsbegebenheiten getrennten,
in sich abgeschlossenen
Operationen.