Feldkirch
,
Stadt in
Vorarlberg, in gesunder und reizender Gegend, 455 m ü. M., an der Arlbergbahn,
von der hier eine Zweigbahn (nach
Buchs) die
Verbindung mit den
Schweizer
Bahnen herstellt, liegt an der Mündung des Illthals
in das breite Rheinthal zwischen steilen, zum Teil felsigen
Höhen, überragt von der Schattenburg, dem
alten
Schloß der
Montforts, hat eine schöne
Pfarrkirche, im gotischen
Stil (1478) erbaut, (1880) 3564 Einw., bedeutende Baumwollspinnerei,
Weberei,
[* 2]
Färberei, Fabrikation chemischer
Produkte, Glockengießerei,
Feuerspritzen-, Holzspulen- und Faßspündefabrikation,
ansehnliche
Getreide- und
Sägemühlen und lebhaften Speditionshandel. Feldkirch
hat ein Realobergymnasium, eine Fachzeichenschule,
ein Kapuzinerkloster (von 1604), ein
Kollegium der
Jesuiten, (seit 1856) mit Pensionat und Privatgymnasium
und ist
Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, des Kreisgerichts für
Vorarlberg, einer Finanzbezirksdirektion, einer
Handelskammer
und des Generalvikariats für
Vorarlberg. - Feldkirch
wurde als
Besitz der
Grafen von
Montfort mit dem Marktrecht von
Lindau
[* 3] 1229 von
König
Heinrich (Sohn
Kaiser
Friedrichs II.) bewidmet und kam 1376 durch
Kauf des halben
Vorarlberger
Landes
oder des Gebiets von
Montfort-Feldkirch an das
Haus
Österreich.
[* 4]
Die Stadt galt wegen ihrer
Lage für einen
Schlüssel von
Tirol.
[* 5] 1405 erscheinen die Feldkircher
als Teilnehmer am
Appenzeller
Bündnis und bekriegen heftig den mächtigsten Adelsherrn,
Grafen
Wilhelm von
Montfort-Bregenz. 1408 löste sich dieser
Bund der
Städte »ob dem
See« auf. 1415 bestätigte
Kaiser
Siegmund die Stadtfreiheiten. Hier schlugen 22. und die
Österreicher unter
General
Jellachich mit
Hilfe der
Landesschützen und des
Landsturms die
Franzosen unter
Masséna, und kapitulierte
hier der österreichische
General Wolfskehl mit 6000 Mann.