Felber
Tauern, s. Tauern. ^[= Name eines Hauptzugs der Deutschen Zentralalpen, der östlichen Fortsetzung der Zillerthaler ...]
Felber Tauern
4 Wörter, 26 Zeichen
Felber
Tauern, s. Tauern. ^[= Name eines Hauptzugs der Deutschen Zentralalpen, der östlichen Fortsetzung der Zillerthaler ...]
Tauern,
Name eines Hauptzugs der Deutschen Zentralalpen, der östlichen Fortsetzung der Zillerthaler Alpen
[* 4] in Salzburg,
[* 5] Kärnten und Steiermark.
[* 6] Man unterscheidet die Hohen Tauern
und die Niedern Tauern. Jene erstrecken sich vom Krimmler Achenthal
und Ahrnthal im W. bis zum Großarlthal und Malthathal im O. Dieses große Stück Gebirgswelt zerfällt in folgende Teile:
1) Die Hohe Tauern
kette im eigentlichen Sinn, an der Grenze Salzburgs einer-, Tirols und Kärntens anderseits, gehört zu den höchsten
und am wenigsten tief eingeschnittenen Teilen der Alpen, da die Kammhöhe 2600-2900 m erreicht, mehr als 16 Gipfel
über 3500 m und an 100 über 3200 m emporragen und auf 150 km Länge keine fahrbare Straße sich findet. Die Vergletscherung
erreicht in einzelnen Fällen, wie bei der Pasterze (10 km lang, zweitlängster Gletscher der Deutschen Alpen), Schlattenkees,
Obersulzbacher Gletscher, eine gewaltige Ausdehnung,
[* 7] erscheint jedoch im allgemeinen geringer als die der
Ötzthaler und Ortlergruppe und ist namentlich in den letzten zwei Jahrzehnten ansehnlich zurückgegangen. Dagegen sind
die Tauern
teils wegen der Steilheit der Seitenwände ihrer Thäler, insbesondere aber wegen der tiefen Lage der Thalsohlen, das
an Wasserfällen reichste Gebiet der Deutschen Alpen. In den höchsten Terrassen der zahlreichen
¶
parallel zum wasserscheidenden Hauptkamm hinaufziehenden Tauern
thäler finden sich malerische Hochseen. Bemerkenswert sind
auch die von den Thalbächen gebildeten Felsenschlünde, darunter die großartigen Liechtenstein- und Kitzlochklammen. Die
Tauern
bilden wegen ihrer herrlichen, in neuerer Zeit leichter zugänglich gewordenen Naturszenerien eins der besuchtesten
Reisegebiete in den Alpen. Die schönsten Punkte sind außer den erwähnten Klammen und abgesehen von den
Gipfeln: Gastein mit Umgebung, Rauriser Goldberg, Fusch und Ferleiten, Kaprun mit dem Moserboden, Stubachthal, Krimmler Wasserfälle,
Gschlöß, Kalser Thörl, der Pasterzengletscher. Im Volksmund heißen Tauern
nur die hoch gelegenen Gebirgspässe, von welchen
folgende in den Bereich dieses Gebirgszugs fallen: der Krimmler Tauern
, 2635 m, Übergang aus der Prettau (von
Bruneck her) ins Krimmler Achenthal, zugleich die Grenze zwischen den Hohen Tauern
und den Zillerthaler Alpen bildend;
der Felber Tauern
, 2545 m,
welcher, die Großglockner- von der Großvenedigergruppe scheidend, aus dem Isel- und Tauernthal
(Lienz, Windischmatrei) nach
dem Pinzgau (Mittersill) führt;
der Kalser Tauern
, 2506 m, mit Übergang vom Iselthal über Kals ins Stubachthal
im Pinzgau;
der Mallnitzer Tauern
, 2414 m, zwischen der Hochnarr- und Ankoglgruppe aus dem Möllthal über Mallnitz ins Gasteinthal
führend.
Die wichtigsten Berggruppen und deren Kulminationspunkte in den Hohen Tauern
sind in der Richtung von W. nach O.: Dreiherrenspitze
(3503 m), Großvenediger (3673 m), Großglockner (3797 m), Großes Wiesbachhorn (3575 m), Hochnarr (3258 m),
Hochalpenspitze (3355 m). 2) Die Antholzer Gruppe, zwischen Ahrnthal einer-, Antholz, Stalleralpsattel und Stalleralpenthal
anderseits; höchster Gipfel: Hochgall (3442 m). 3) Das Deferegger Gebirge, südlich des Deferegger Thals, zwischen dem Antholzer
und untern Iselthal, im Weißspitz (2955 m) kulminierend.
4) Die Schobergruppe, begrenzt durch den Iselberg zwischen Lienz und Winklern, der Möll, dem Kalserbach und der Isel; höchste Punkte sind der Petzeck (3275 m) und der Hochschober (3243 m). 5) Die Kreuzeckgruppe, zwischen Iselberg, Möll und Drau, mit dem Kreuzeck (2703 m) und Polinik (2780 m). - An der Markkarspitze, dicht neben der Arlscharte (2342 m), spaltet sich der Hauptkamm der östlichen Zentralalpen in einen nördlichen und südlichen Zug:
letzterer, südlich der Mur, heißt die Kärntnisch-Steirischen Alpen;
ersterer, zwischen der Mur im S., der Enns im N., bildet die Niedern Tauern
oder
Steirischen Alpen, die sich bis zum Schoberpaß oder der Walder Höhe hinziehen;
höchster Punkt ist der Hochgolling (2872 m).
Sie haben keine Gletscher, wohl aber fahrbare Pässe: den Radstädter Tauern
(1763 m), über den eine Straße
von Radstadt nach St. Michael und in weiterer Fortsetzung über den Katschbergpaß (1641 m) nach Gmünd
[* 9] und Spittal
in Kärnten führt, und den Rottenmanner Tauern
(1760 m), dessen Straße Lietzen an der Enns mit Judenburg an der Mur verbindet. Über
die Walder Höhe führt die Rudolfsbahn. Die zentrale Hauptkette der Tauern
besteht aus kristallinischen Schiefern (Gneis, Glimmerschiefer,
Talk- und Chloritschiefer) mit eingelagertem körnigen Kalkstein und Serpentin, hier und da auch von Granit
durchsetzt.
Vgl. v. Sonklar, Die Gebirgsgruppe der Hohen Tauern
(Wien
[* 10] 1866);
Derselbe, Karte (2. Aufl., das. 1875);