Feile
,
Feilenhauer - Feime [u
![Bild 56.636: Feilenhauer - Feime [unkorrigiert] Bild 56.636: Feilenhauer - Feime [unkorrigiert]](/meyers/thumb/56/56_0636.jpeg)
* 2
Feile.
[* 2] ein Werkzeug, das an seiner Oberfläche mit einer großen Zahl feiner
Zähne
[* 3] besetzt ist und dazu dient, Metall-
und Holzflächen durch Abnehmen dünner Späne zu bearbeiten. Die Feile
werden aus dem vorzüglichsten
Stahl gefertigt; nur einzelne sehr grobe Feile
besitzen einen
Eisenkern, auf welchen man
Stahl aufgeschweißt hat.
Die erste
Arbeit bei Anfertigung der Feile
ist das Schmieden, wodurch sie ihre äußere Form erhalten. Alsdann werden sie
geschliffen, um ebene Oberflächen zu bekommen; und hierauf folgt die wichtigste
Arbeit, die
Bildung der
Zähne. Man stellt die
Zähne durch Reihen paralleler Einschnitte her, die durch unter einem bestimmten Winkel
[* 4] gegen die Oberfläche
der Feile
angebrachte Meißelhiebe gebildet werden. Diese Einschnitte werden der Hieb,
[* 5] die
Arbeit der Herstellung wird das Hauen
der Feile
ge-
Bregthalbahn - Bremen
![Bild 67.215: Bregthalbahn - Bremen [unkorrigiert] Bild 67.215: Bregthalbahn - Bremen [unkorrigiert]](/meyers/thumb/67/67_0215.jpeg)
* 6
Breite. nannt.
Eine einhiebige Feile
besitzt nur eine Reihe solcher quer durchlaufenden Hiebe, welche, wenn man die Feile quer
vor sich hinlegt, von oben links nach unten rechts laufen unter einem Winkel von ungefähr 70° gegen die Mittellinie der
Feile.
Derartige Feile
, deren
Zähne die ganze
Breite
[* 6] der Feile
einnehmen, sind nur zur Bearbeitung ganz weicher
Metalle brauchbar und werden deshalb auch Zinnfeilen
genannt. Die meisten Feile sind zweihiebig, d. h.
ihre
Zähne werden durch zwei Reihen sich kreuzender Hiebe gebildet, von welchen der zuerst hergestellte
Unterhieb von rechts
oben nach links unten unter einem Winkel von 52° gegen die Mittellinie gerichtet ist, während der Oberhieb
oder Kreuzhieb von links oben nach unten rechts läuft und einen Winkel von 70° gegen die Mittellinie einschließt. Der
Oberhieb bildet die eigentlichen
Zähne; durch den
Unterhieb werden die sonst breiten
Zähne in zahlreiche schmälere zerlegt.
Das Hauen der Feile
geschieht in kleinern Werkstätten von
Hand
[* 7] mit
Meißel
[* 8] und Hammer,
[* 9] in größern bisweilen
durch Feile
nhaumaschinen, obgleich diese auch im Großbetriebe noch nicht im stande gewesen sind, die
Handarbeit völlig zu
verdrängen. Je nach der beabsichtigten Verwendung der Feile
sind die Hiebe mehr oder weniger tief und näher oder
weiter voneinander angebracht. Je größer die
Zähne sind und je größer der Abstand der Zahnreihen
voneinander ist, desto stärkere Späne wird die Feile
von der zu bearbeitenden
Fläche abnehmen, während umgekehrt feine
Zähne
und enge Zahnreihen die
Abnahme feiner Späne bedingen.
Die Bearbeitung einer
Fläche mit der Feile
pflegt daher in der
Weise zu erfolgen, daß man zuerst grob gehauene,
dann Feile
von mittelfeinem Hieb, und endlich, wenn die zu bearbeitende
Fläche sehr genau und sauber fein gehauen sein muß,
eine Feile
mit ganz feinem Hiebe zur Anwendung bringt. Nach der
Größe und dem Abstände der
Zähne voneinander giebt man den
Feile
verschiedene
Namen. Die gröbsten heißen
Armfeilen und Strohfeilen; die mittelfeinen
Bastard- oder Vorfeilen;
die ganz feinen Schlichtfeilen (mit den Abstufungen
Halbschlicht, Schlicht und Doppelschlicht).
Eine scharfe Grenze zwischen den einzelnen Hiebsorten zu ziehen ist nicht möglich, weil die Art des Hiebes auch wieder von der Länge der Feile abhängig ist. Während eine Feile von 500 mm Länge (ohne Angel) schon zu den Schlichtfeilen gezählt zu werden pflegt, wenn sie 60 Oberhiebeinschnitte auf 25 mm Länge besitzt, bedarf eine nur 100 mm lange Feile fast der doppelten Anzahl Einschnitte, um als Schlichtfeile, und etwa 200 Einschnitte auf der gleichen Länge, um als Feinschlichtfeile gelten zu können.
Deutlicher als durch die Art des Hiebes werden die Sorten durch die Verschiedenheit der Querschnittsformen gekennzeichnet. Feile mit quadratischem Querschnitt, auf allen vier Seiten gehauen, heißen Vierkantfeilen (s. umstehende [* 1] Fig. 1a, b). Zu dieser Sorte gehören die schon erwähnten Armfeilen, die gröbsten aller Feile, 300-600 mm lang, in der Mitte 25-50 mm im Quadrat haltend, nach beiden Enden hin verjüngt und vorn in eine Spitze auslaufend; auch Bastard- und Schlichtfeilen von dieser Form und bis zu 75 mm Länge abwärts sind in Gebrauch. Feile mit rechteckigem Querschnitt, auf einer schmalen und beiden breiten Seiten gehauen, die zweite schmale Seite glatt, heißen flache Feile, Ansatz-, Hand- oder Maschinenfeilen [* 1] (Fig. 2a, b), sie ¶