Feder
,
ein Maschinenteil aus elastischem
Material
(Stahl,
Messing,
Holz,
[* 3]
Kautschuk), der vermöge seiner die
Elastizität
des
Materials möglichst zur Geltung bringenden Form im stande ist,
Stöße aufzunehmen und zu mildern
(Trag-, Prell- oder Pufferfedern
,
Puffer) oder
Bewegungen hervorzubringen, z. B. bei den
Uhren
[* 4] (Triebfedern
), konstante Pressungen
auszuüben (Druckfedern
),
Schnüre etc. zu spannen (Spannfedern
),
Druck und Zugkräfte zu bestimmen (dynamometrische
Federn),
Töne hervorzubringen
(Ton- oder Schlagfedern
).
Kraft [unkorrigiert]
![Bild 60.671: Kraft [unkorrigiert] Bild 60.671: Kraft [unkorrigiert]](/meyers/thumb/60/60_0671.jpeg)
* 5
Kraft.
Das
Material der
Federn wird dabei entweder auf einfachen
Druck oder Zug,
oder auf Biegung, oder endlich auf
Torsion in Anspruch genommen. Für den ersten
Fall
(Druck oder Zug)
kann nur ein besonders dehnbares oder zusammenpreßbares
Material
verwendet werden, wie
Kautschuk, eingeschlossene
Luft. Kautschukfedern
haben daher die Form von
Kugeln oder
Cylindern (letztere
aus mehreren Kautschukringen mit Metallzwischenlagen gebildet), wenn sie einen
Druck zu empfangen und
auszuüben haben, in welcher Gestalt sie jetzt vielfach als
Puffer oder Wagenfedern
(z. B. bei Pferdebahnwagen) benutzt werden;
dagegen haben sie die Form eines
Bandes, wenn sie von der angreifenden
Kraft
[* 5] in die
Länge gezogen werden.
Die
Federn aus steifem
Material
(Stahl,
Messing,
Holz) sind entweder
Stäbe und
Blätter von verhältnismäßig
großer
Länge oder aus besonders langen
Stäben der Raumersparnis wegen aufgewickelte
Spiralen. Erstere (Blattfedern
) können
entweder senkrecht zu ihrer Längendimension, parallel zur kleinsten Querdimension ihre
Federkraft äußern (Biegung, z. B.
bei Wagenfedern
verwendet),
oder an einem ebenfalls zur Längenrichtung senkrechten Hebelarm, der die
Längsachse der Feder
zur Drehachse hat, zum
Federn gebracht werden
(Torsion). Die Spiralfedern
(Schraubenfedern) setzen sowohl
dem Zusammendrücken und
Ausziehen (d. h. der Verkleinerung und Vergrößerung des
Abstandes zwischen den einzelnen Windungen,
wobei das
Material eine
Torsion erleidet) als auch dem Zusammendrehen und Aufdrehen (wobei eine Biegung stattfindet)
einen elastischen
Widerstand entgegen, können also auf beide
Arten verwendet
werden. - Feder
heißt auch beim
Holzverband
[* 6] eine
leistenförmige Hervorragung auf
der
Kante des
Brettes, welche in eine Längsnute auf der
Kante eines andern
Brettes paßt. -
Früher nannte man Feder
auch einen leichten, zwei- oder mehrschneidigen Stoßdegen mit
Korb, wie solche
namentlich in
Frankreich im 16. Jahrh. gebräuchlich waren (estoc).