Fauna
(neulat., nach dem Feld- und Waldgott Faunus), die Gesamtheit der in einem Land oder Gebiet einheimischen Tiere und das Verzeichnis derselben. Die Vogelfauna eines Gebiets wird auch wohl als Ornis bezeichnet. - Die Fauna eines Landes, Meeresteils etc. wird zwar in vieler Beziehung von den klimatischen Verhältnissen bestimmt, hängt jedoch in ebenso hohem Grad von der geologischen Vergangenheit desselben ab und wird auch stark von dem Zustand der Flora beeinflußt, so daß Änderungen der letztern stets Wechsel in der Fauna zur Folge haben. Bei faunistischen Beobachtungen muß auf diese drei Hauptfaktoren Rücksicht genommen werden, um die oft sehr eigentümlichen Einzelfälle zu erklären. Von großem Interesse ist die Fauna der Inseln, namentlich derjenigen, welche dem Festland nahe sind; hier lassen sich die Besonderheiten der heutigen Fauna meist nur durch Vergleichung mit derjenigen des benachbarten
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Kontinents und durch Annahme eines frühern Zusammenhanges mit ihm deuten. Die Fauna der größern Süßwasserseen scheint auf Bevölkerung aus dem Meer hinzuweisen. Ein Beispiel auffälliger faunistischer Verhältnisse liegt im Ostindischen Archipel vor, wo die Inseln Sumatra, Borneo und Java nebst Bali in Bezug auf ihre Tierwelt zu Indien, die Inseln östlich von Lombok zu Australien gehören, und wo doch die Grenze nur von einem schmalen, allerdings sehr tiefen Meeresarm zwischen Bali und Lombok gebildet wird. S. auch die Besprechung der geographischen Verbreitung der Tiere im Artikel »Tier« und vgl. Wallace, Die geographische Verbreitung der Tiere (deutsch, Dresd. 1876, 2 Bde.).