Fastnacht
(Fastelabend), der
Dienstag vor
Aschermittwoch als dem Beginn der großen
Fasten vor
Ostern (s.
Fasten). Um sich
für die folgende Entbehrungszeit im voraus schadlos zu halten, kam schon im
Mittelalter die
Sitte auf, die Fastnacht
mit Schmausereien
und
Trinkgelagen,
Tänzen,
Possen,
Maskeraden,
Aufzügen u. dgl. zu begehen,
und selbst die nicht fastenden
Protestanten haben manches davon beibehalten. In katholischen
Ländern dehnt man die Fastnacht
slustbarkeiten
auf die ganze Zeit vom 7. Jan. bis zur eigentlichen Fastnacht
aus und nennt dann diese Zeit gewöhnlich
Karneval (s. d.), in
Bayern
[* 3] und
Österreich
[* 4] auch
Fasching. Das
Wort Fastnacht
kommt in alter Zeit (wie im Volksmund noch heute in der
Schweiz,
[* 5] in
Schwaben etc.) nur in der Form Fasenacht oder Fasnacht (Faßnacht) vor, was auf das alte
Verbum »fasen« (faseln, d. h.
Possen treiben) zurückführt, so daß etwa s. v. w. Schwärmnacht bedeutet. Die jetzige
Form, mit Anlehnung an fasten, trat zuerst in Norddeutschland auf und hat seit dem 18. Jahrh.
die andre aus der Schriftsprache verdrängt. - Herrenfastnacht
heißt der
Sonntag Estomihi, weil am folgenden
Montag das
Fasten
der
»Herren« oder
»Pfaffen« anfing; alte Fastnacht
der
Sonntag Invokavit, weil man anfangs erst am folgenden
Morgen, also mehrere
Tage
später, mit dem
Fasten begann.