Fassade
(franz.
Façade), die architektonisch gestaltete Außenseite, im engern
Sinn Vorderseite eines Gebäudes. Die
architektonische
Gliederung einer Fassade
ist durch die Raumanordnung im Innern bedingt und hat diese an der
Außenseite eines
Baues möglichst zu zeigen.
Hat ein Gebäude mehrere
Stockwerke, so wird dies schon durch die gleiche Zahl
der Fensterreihen ersichtlich. Außerdem werden die Fußböden der verschiedenen
Stockwerke mittels durchlaufender
Gesimse
markiert, die der
Leere und Einförmigkeit einer glatten Außenwand vorbeugen.
Treppe - Tresckow

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Treppe.Der meist durch alle Stockwerke als ein in sich zusammenhängendes Ganze führende Treppenraum wird dadurch markiert, daß man seine Fronte vor der Fluchtlinie des Gebäudes etwas vorspringen läßt. Ferner läßt sich der Unterschied in der Bestimmung der Zimmer und der Treppe [* 2] durch die verschiedene Größe, resp. Breite [* 3] der Fenster ausdrücken. Weiter kann man der Anordnung und Gruppierung der innern Räumlichkeiten in der und deren Gliederung Ausdruck geben z. B. durch das Aneinanderrücken (Kuppeln) mehrerer zu Einem Raum gehöriger Fenster und deren Absonderung von andern durch breitere Mauerflächen oder durch Wandpfeilerstellung.
Säule, galvanische - S

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Säulen.
Größere Gebäude gliedern sich auf die einfachste
Weise in einen Mittelbau, welcher die bedeutendsten
Räume, und
in Flügelbauten, welche die Nebenräume enthalten.
Endlich kann eine
Thür, ein Einfahrtsthor einer Fassade
Leben und
Interesse geben,
und es ist deshalb vom künstlerischen und ästhetischen Standpunkt als ein Mangel zu betrachten, wenn die
Thür an die Neben-
oder Hinterseite des
Hauses verlegt wird. Eine mit
Geschick angebrachte
Thür macht die Fassade
einladend und
freundlich, und eine reicher gestaltete, z. B. über mehreren
Stufen einer Freitreppe erhöhte, von
Pfeilern oder
Säulen
[* 4] eingefaßte,
mit einer wohlgegliederten Oberschwelle oder einem besondern, flachen
Giebel gedeckte
Thür gibt der Fassade
Mannigfaltigkeit und
Würde.
Durch Ausbauten, vorspringende
Balkone oder
Erker läßt sich die Fassade
besonders beleben. Bei
Anordnung einer
Fassade
sind beachtenswert: klare
Vertikal- und Horizontalteilung des Gebäudes in die Hauptraumgruppen und in die einzelnen
Stockwerke
durch kräftige Vor- oder Rücksprünge und
Gesimse;
einfacher, aber solider Sockel;
stark vortretendes, reicheres Hauptgesims;
Fenster- und Thüröffnungen von hinreichender Weite und gutem Verhältnis mit klar gegliederten Thür- und Fensterpfeilern, Thür- und Fensterbedeckungen;
die Unterbrechung größerer Wandflächen durch Wandpfeiler oder Nischen mit Statuen, Säulen oder Halbsäulen;
Karyatiden [* 5] oder Atlanten als Träger [* 6] des Gebälkes, Arabeskenornamente unter Thür- und Fensterverdachungen, durchbrochene Arbeit an Balkonen, Arabesken- und [* 1] Figurenfriese etc.;
endlich gelegentliche Anwendung der Malerei mit dauerhaften, nicht allzu grellen Farben, welche den Profilierungen der Gesimse, Thür- und Fensterbekleidungen keinen Eintrag thun.
Ausdehnung (der festen

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Ausdehnung.
Neuerdings
hat die Fassade
nmalerei im Anschluß an die Farbenlust der italienischen und deutschen
Renaissance wieder eine größere
Ausdehnung
[* 7] gewonnen. Ganze Fassaden
werden mit
Sgraffitomalerei in
Schwarz,
Braun,
Rot,
Gelb etc., mit
Glasmosaiken und mit polychromen Gemälden
überzogen. Auch werden diese verschiedenen
Techniken kombiniert.