Farbe
des
Himmels.
Betrachtet man eine Flüssigkeitsschicht, in der feine Körperchen schweben (eine
solche erhält man z. B., wenn eine
Auflösung von
Mastix mit Wasser verdünnt wird), so erscheint diese Flüssigkeit schön
blau, wenn man sie gegen eine dunkle
Wand stellt und
Sonnenlicht von vorn auffallen läßt. Betrachtet man aber die
Sonne
[* 2] durch
diese Flüssigkeitsschicht, so erscheint diese rot. Ähnliches Verhalten zeigt auch
Rauch von Cigarren,
Papier, überhaupt jedes
durch äußerst feine Körperchen getrübte, sonst durchsichtige
Mittel.
Dies muß also auch bei der Luft der Fall sein. In gewisser Entfernung von der Sonne muß die beständig feine Körperchen als Staub und Wasserkügelchen enthaltende Luft blau erscheinen. Die Intensität und Schönheit dieser blauen Färbung hängt von der Trübung selbst ab. Absolut reine Luft müßte schwarz erscheinen. Werden aber die schwebenden Körperchen zu zahlreich und zu groß, dann geht das Blau immer mehr in Weiß oder Grau über, wie dies bei Bildung der Sommerwolken wahrzunehmen ist. ¶
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Die Teile der Luft in der Nähe der Sonne müssen eine gelbe bis rote Färbung haben. Dies sehen wir bei starken Trübungen,
namentlich durch Rauch. Am deutlichsten tritt dies aber hervor, wenn die Sonne am Horizont
[* 4] steht und dann lange Schichten getrübter
Luft durchstrahlen muß. Hierauf beruht die Morgen- und Abendröte. Einen besondern Glanz soll diese Färbung
bei Vorhandensein von Wasserdampf im Zustand des
Übergangs aus dem gasförmigen in den flüssigen Zustand haben, während
beim Untergang der Sonne als rötliche Scheibe dies mehr von Staub herzurühren scheint.