Fanon
(franz., spr.
-nóng, v.
altd. fano),
Name kleiner
Fahnen, die, früher nicht selten in den Gewehrlauf gesteckt, in der französischen
wie in andern
Armeen zur Bezeichnung der Richtungspunkte beim
Exerzieren dienten (auch
Jalons genannt, wie ihre
Träger
[* 2] Jalonneure).
Fanon
heißt außerdem das kleine Handtuch (manipulum) der katholischen
Priester sowie der
Schleier, unter welchem der Subdiakon
die
Patene
[* 3] hält, besonders aber der feine seidene
Schleier, welchen sich der
Papst nach Anlegung der
Alba
[* 4] und des
Gürtels zur
Abhaltung einer feierlichen
Messe über das
Haupt hängt, dann über die
Schultern zieht und vorn zusammenwickelt (auch
Orale
genannt).
Ferner ist Fanon
Bezeichnung der Zeugstreifen (auch
Weihel oder Sudarium genannt) an den einwärts
gebogenen
Stäben der
Äbte sowie der breiten
Bänder, welche zu beiden Seiten der
Krone des römisch-deutschen Kaiserreichs
(der sogen.
Krone
Karls d. Gr.) herabhingen. -
In der
Chirurgie ist Fanon
eine Art
Schiene, deren man sich früher bediente, um bei
Beinbrüchen die
Glieder
[* 5] in ruhiger
Lage zu
erhalten.