Fano,
Stadt in der ital. Provinz Pesaro-Urbino, Kreis Pesaro, am Adriatischen Meer, zwischen der Mündung des Arzilla und des Metauro, an der alten Flaminischen Straße und der Eisenbahn von Bologna nach Ancona, von Mauern mit altem Kastell umgeben, hat eine kleinen, seichten Hafen, Seebäder, eine schöne Kathedrale, San Fortunato (mit Bildern von Domenichino, van Dyck, L. Carracci etc.), 16 andre Kirchen (darunter Santa Maria Nuova, mit Bildern von Perugino, und Santa Croce, mit einem der besten Bilder von Giov. Santi), als größte Merkwürdigkeit aber einen wohlerhaltenen marmornen, 18 m hohen Triumphbogen des Augustus. Die Einwohner, (1881) 9484, treiben Seidenweberei, Öl-, Mandel- und Hanfbau, Fischerei etc. Die Stadt ist Bischofsitz und hat ein Lyceum, ein Gymnasium, eine technische Schule, ein Konviktskollegium und ein großes Theater. - Fano verdankt seinen Namen einem Tempel der Glücksgöttin (Fanum Fortunae), welchen die Römer angeblich an dieser Stelle nach dem Sieg über Hasdrubal am Metaurus erbauten. Um denselben erwuchs allmählich die Stadt, welche denselben Namen führte und unter Augustus eine Kolonie (Colonia Julia Fanestris) wurde. In der Nähe von Fano besiegte Narses 552 n. Chr. Totilas. Im Mittelalter stand Fano lange unter dem Schutz von Venedig, später unterwarf es sich freiwillig dem päpstlichen Stuhl.