Fandángo
,
andalus. Nationaltanz, ursprünglich in 6/8-Takt und mäßiger Bewegung, mit Begleitung von Guitarre und Kastagnetten;
in neuerer Zeit auch im ¾-Takt mit dem Kastagnettenrhythmus (wie beistehend), wodurch er mit dem Bolero und der Seguidilla identisch geworden ist. ^[img] ¶
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Fandango
,
der
älteste und beliebteste span. Nationaltanz. Er wird immer nur von einem
Paare getanzt und mit Guitarrespiel, selten mit dem Tamburin, begleitet, während die Tänzer mit Castagnetten, die Zuschauer,
die nebst dem Guitarrespieler in einem Kreise
[* 2] um das tanzende Paar zu sitzen pflegen, durch Händeklatschen
den Takt (Sechsachtel, jetzt auch Dreiviertel) angeben. Die Melodie des Fandango
ist sehr eigentümlich, monoton,
mit schleppenden Kadenzen. In Andalusien, der eigentlichen Heimat des Fandango
, werden zu dieser Melodie teils von den Zuschauern,
teils von den Tänzern stets improvisierte «coplas»
(Couplets) gesungen. Der Fandango
ist ein echter Volkstanz; in den höhern Ständen wird er fast gar nicht getanzt. Ballettmäßig
eingerichtet und mit veränderter Musik wird er als Bolero (s. d.) auf den Theatern aufgeführt.