(lat.), Diener, im Mittelalter ein Dienstmann, auch ein Schildknappe;
später, nur selten
noch jetzt auf deutschen Universitäten ein Student oder junger Doktor, der einem Professor für dessen Vorlesungen verschiedene
Dienste leistet, z. B. demselben den nötigen Apparat zu den Vorlesungen herbeischafft, Studenten im Auditorium die Plätze besorgt,
die Testimonia schreibt etc.;
auch Gehilfe eines Arztes (jetzt meist Assistent genannt);
Famulant, ein als
Famulus Fungierender;
Famulatur, Funktion, Amt eines Famulus;
famulieren, dienen, als Famulus fungieren.
(lat., d. i. Diener), früher und zum Teil noch jetzt auf deutschen Universitäten Personen, meist Studierende,
die für die einzelnen Professoren verschiedene Geschäfte besorgen, die sich auf das Äußerliche der verschiedenen Vorlesungen
beziehen (s. Amanuensis); dann auch jüngere Mediziner, die ältere Ärzte in deren Praxis unterstützen (bei ihnen famulieren),
jetzt meist Assistenten genannt. – Im frühen Mittelalter waren die Famuli eine bevorzugte Klasse der
Unfreien, welche dem König oder einer reichen Grundherrschaft persönliche Dienste im Hause leisteten, auch als bewaffnetes
Gesinde für Jagd und Fehde verwendet wurden. Sie wurden auch vassi, ministeriales, pueri genannt. Später hießen Famuli die
Knappen im Gegensatz zu
den Rittern.