Falsett
(ital.,
Fistel,
Fistelstimme), eine besondere Art der Stimmerzeugung, welche namentlich für höhere Tonlagen
geeignet und deren
Klangfarbe von derjenigen der gewöhnlichen
Stimme erheblich verschieden ist. Durch Untersuchungen mit dem
Kehlkopfspiegel
[* 2] ist festgestellt, daß beim Falsett
die hintern
Abschnitte der
Stimmritze fest geschlossen sind,
und daß die
Stimmritze sowie die sie umgebenden schwingenden Teile der
Stimmbänder nur kurz sind, während zwischen ihnen
ein breiter elliptischer
Spalt wahrgenommen wird.
Die dicken, wulstigen
Stimmbänder sind in dünne, membranöse Falten umgewandelt, wodurch die hohe
Lage
des Falsetts
verständlich wird. Die geringe
Kraft
[* 3] des Falsetts
gegenüber der
Bruststimme wird dadurch bedingt, daß sich
bei ersterm niemals wie bei dieser die
Stimmbänder innig aneinander legen, sondern stets einen elliptischen
Spalt zwischen
sich lassen. Die Luftstöße, welche die
Stimmbänder in
Schwingungen versetzen, treffen daher beim Falsett
weit geringere
Hindernisse an als bei der
Bruststimme. Auch findet bei den Fisteltönen, ebenfalls wegen der großen Weite der
Stimmritze,
keine
Resonanz der
Brust, kein Erzittern der Brustwand statt, sondern es überwiegt hier die
Resonanz des Ansatzrohrs, nämlich
der
Mund- und Nasenhöhle (daher auch
Kopfstimme genannt). Vgl.
Register.