Titel
Falsen
,
1) Enevold de, dän. Dichter, geb. 1755 zu Kopenhagen, [* 3] war seit 1771 nacheinander Kopist bei der dänischen Kanzlei, Assessor des Hofgerichts in Norwegen, [* 4] Justitiarius, Assessor des Höchsten Gerichts, Etatsrat in Christiania [* 5] und Mitglied der interimistischen Regierungskommission in Norwegen; starb Sein poetisches Talent wandte sich besonders aufs Dramatische, und verschiedene seiner Stücke, wie namentlich seine Tragödie »Ida af Tokkenburg« (deutsch von Wettwer, Kopenh. 1831),
die Lustspiele: »De snurrige Fättere« (»Die drolligen Vettern«),
»Dragedukken« (»Das glückbringende Kind«, 1797),
»Kunstdommeren« (»Die Kunstrichter«) u. a., erhielten sich lange in der Gunst des Publikums.
2) Christian Magnus, norweg. Staatsmann und Geschichtschreiber, Sohn des vorigen, geb. zu Oslo bei Christiania, studierte in Kopenhagen die Rechte, praktizierte seit 1802 als Advokat und ward 1807 Anwalt des Höchsten Gerichts und 1808 Landrichter zu Follo bei Christiania, in welcher Eigenschaft er für die Gründung einer norwegischen Universität thätig mitwirkte. Als Deputierter bei der Konstituierenden Reichsversammlung zu Eidsvold huldigte er den freisinnigsten Ansichten und entsagte freiwillig seinem Adel.
Als
Amtmann von
Nordre-Bergenhus wohnte
er den
Storthingen von 1815 und 1822 bei und zeigte sich als gewandten
Redner und treuen Anhänger der
Verfassung, unterstützte jedoch, 1822 zum königlichen Generalanwalt ernannt, seitdem die
Absichten der schwedischen
Regierung auf Veränderung der
Konstitution und auf Erlangung des absoluten
Veto für die
Krone. 1825 ernannte
ihn der König zum Stiftsamtmann in
Bergen
[* 6] und 1827 zum
Justitiarius des
Höchsten
Gerichts in
Christiania,
wo Falsen
starb.
Sein Hauptwerk ist die
»Norges Historie«
(Christiania 1823-24, 4 Bde.). 1817-21 leitete er mit G.
Rein und H.
Foß das Wochenblatt »Den norske Tilskuer«. -
Sein jüngerer
Bruder,
Karl, geb. 1787 zu Oslo, Stiftsamtmann von
Christianstad,
zeichnete sich auf allen
Storthingen seit 1821 als hauptsächlich konservativer Redner sowie auf dem Präsidentenstuhl
vorteilhaft aus; starb