Falkenhayn
,
Julius,
Graf von, österreich.
Minister, geb. Sohn des 1853 verstorbenen
Generals der
Kavallerie,
Grafen
Eugen und jüngerer
Bruder des ultramontan gesinnten erblichen Herrenhausmitglieds
Grafen
Franz Falkenhayn
, trat zuerst in die
k. k.
Armee ein, aus welcher er als
Rittmeister ausschied, und übernahm dann seine Herrschaft St.
Wolfgang
in
Oberösterreich. Hier wurde er wiederholt in den oberösterreichischen
Landtag gewählt und endlich zum
Landeshauptmann von
Österreich ob der Enns
[* 2] ernannt. Er gehörte der föderalistisch-ultramontanen
Partei an und beschäftigte sich mit Finanzfragen. 1874 erschien
von ihm ein
Buch über die
Finanzen
Österreichs, in welchem er sich bemühte, die Ersparnisse nachzuweisen,
welche bei einer föderalistischen
Organisation der
Monarchie erzielt werden könnten; ein zweites Werk behandelte die
Finanzen
Österreichs während der ersten Ausgleichsperiode. Beide
Schriften waren indes ziemlich oberflächlich. Nachdem er im Juli 1879 bei
den
Neuwahlen zum Abgeordnetenhaus in
Wels an
Stelle des liberalen Groß zum Abgeordneten gewählt worden
war, ernannte ihn der
Kaiser 12. Aug. zum Ackerbauminister im
Ministerium
Taaffe, in
dem er den äußersten rechten
Flügel des
Reichsrats
vertritt.