Falkenberge
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s. Fischbach.
Falkenberge
3 Wörter, 27 Zeichen
Falkenberge,
s. Fischbach.
Pfarrdorf im preuß. Regierungsbezirk Liegnitz, [* 3] Kreis [* 4] Hirschberg, [* 5] mit 2 Kirchen, einem schönen, altertümlichen Schloß nebst Park, Leinwandhandel und (1885) 1125 meist evang. Einwohnern.
Dabei die Felsengruppe Mariannenfels und die unter dem Namen Falkenberge bekannten Granitfelsen.
1) Johann, Maler, geb. 1797 zu Graveneck in Niederösterreich, studierte zu Wien, [* 6] hielt sich dann lange in Salzburg [* 7] auf und später in München, [* 8] wo er 1871 starb. Er malte zumeist Landschaften, versuchte sich aber auch im Genre, in Bildnissen, Architekturstücken und Stillleben. Fischbach war ein gewissenhafter Zeichner, was er besonders in seinen ¶
Kohlezeichnungen: die Waldbäume Deutschlands [* 10] bewies, deren Vervielfältigung durch Photographie seinen Namen in weitern Kreisen bekannt machte. In der Neuen Pinakothek zu München befindet sich ein bedeutendes Bild von ihm: Partie bei Salzburg.
2) Karl von, Forstmann, geb. zu Hohenheim, studierte daselbst und in Tübingen, [* 11] trat 1843 in den württembergischen Staatsforstdienst, wurde 1861 Forstmeister in Rottweil [* 12] und 1866 fürstlich hohenzollerischer Oberforstrat in Sigmaringen. Er schrieb: »Lehrbuch der Forstwissenschaft« (4. Aufl., Berl. 1886);
»Beseitigung der Waldstreunutzung« (1864);
»Praktische Forstwirtschaft« (das. 1880).
3) Friedrich, Ornamentist, geb. zu Aachen, [* 13] besuchte die Musterzeichenschule in Berlin, [* 14] trat schon damals in Opposition zu der hier herrschenden französischen Moderichtung und begann 1860 die später veröffentlichte Sammlung von Stoffornamenten anzulegen. Von 1862 bis 1870 wirkte Fischbach als Dekorateur und Zeichner in Wien, wo er zu den hervorragenden Architekten in nähere Beziehung trat. 1865 wurde er Korrespondent und Zeichner des österreichischen Museums für Kunst und Industrie, und 1867 fungierte er als Berichterstatter der österreichischen Regierung auf der Pariser Weltausstellung.
Seit 1870 war er als Lehrer an der Akademie in Hanau [* 15] thätig, und 1882 wurde er als Direktor der neu zu organisierenden Kunstgewerbeschule nach St. Gallen berufen. Er hat, außer vielen einzelnen Arbeiten in Fachblättern, Vorträgen etc., folgende Werke veröffentlicht, deren Herstellung er mit Hilfe seines Ateliers und der Anstalt von B. Dondorf in Frankfurt [* 16] a. M. selbst besorgte: »Album für Stickerei«, 130 Muster in Gold- und Buntdruck (3. Aufl. 1872, neue Folge 1880 ff.);
»Südslawische Ornamente«, [* 17] nebst Text, mit Felix Lay (1872);
»Ornamente der Gewebe« [* 18] (160 Tafeln Buntdruck mit Text, 1874-81);
»Stilistische Flachornamente« (1867);
»Album für Wohnungsdekoration« (Vorhänge u. Spitzengewebe, Jacquardteppiche, Smyrnateppiche, Damastgewebe für Tischzeug, Tapetenornamente, 1872 ff.);
»Photographienalbum mit Ornamenten« (1874);
»Die Tapetendekoration« (mit Text, 1874);
vier Plafondrosetten in vier Farben (1873);
Elementarzeichenvorlagen (3 Lfgn., 1875);
Muster für Buntstickerei (1875);
»Ornamente der Hausindustrie Ungarns« (1878).
Auch veröffentlichte er: »Lieder eines Ketzers, Ornamente in Versen« (Hanau 1878) und »Geschichte der Textilkunst« (das. 1883).