Fairbairn
(spr. fehrbern), Sir William, Ingenieur, geb. zu Kelso in Schottland, arbeitete als Handarbeiter, dann als Lehrling in einer Kohlengrube, wurde bei den Maschinen beschäftigt und war, durch George Stephenson angeregt, in den Freistunden mit großer Energie für seine Ausbildung thätig. 1810 zog er als Tagelöhner aus und arbeitete an mehreren Orten Englands; 1816 aber etablierte er sich als Ingenieur in Manchester, [* 3] verband sich bald darauf mit Lillie, brachte in der Spinnerei von Adam u. Murray wesentliche Verbesserungen an den Maschinen an und erlangte durch weitere Einführung derselben, die sich überall vorzüglich bewährten, die Mittel zur Errichtung einer eignen Fabrik. Er begann nun auch Untersuchungen über die Verwendbarkeit des Eisens zum Schiffbau, baute in Manchester 1831 eins der ersten eisernen Schiffe [* 4] und eröffnete 1835 eine große Schiffbauanstalt in Millwall bei London, [* 5] wo er in 14 Jahren über 120 eiserne Schiffe gebaut hat.
Dabei verbesserte er die Arbeitsmaschinen und konstruierte die erste Nietmaschine [* 6] für Kesselbleche. Große Aufmerksamkeit wandte er dem Eisenbau zu, und 1839 lieferte er in Millwall ein eisernes Gebäude, welches eine Kornmühle enthielt, für Halil Pascha. 1845 trat er mit Stephenson in Verbindung und stellte für die Konstruktion an dessen Britanniabrücke Untersuchungen an über die beste der Röhrenbrücke [* 7] zu gebende Querschnittsform, welche für den Bau derselben verwertet wurden. Er verbesserte die Konstruktion der Wasserräder, [* 8] lieferte wichtige Untersuchungen über die Festigkeit [* 9] der Kesselbleche und andrer Materialien, über die Zusammendrückbarkeit eiserner Röhren [* 10] und über die Konstruktion der Dampfkessel. [* 11]
Nach Lillies
Tod setzte er das
Geschäft in
Manchester allein fort und verkaufte es später an eine
Aktiengesellschaft,
welche die
Direktion seinem Sohn
Thomas übertrug. Er war einer der
Gründer der British
Association for the advancement of science
und 1861 ihr
Präsident; 1869 wurde er
Baronet. Fairbairn
starb in
Moor
Park bei
Farnham in
Surrey. Von seinen
Schriften sind
hervorzuheben: »Application of iron to building purposes« (1854);
»Construction of boilers and boiler explosions« (1851);
»Construction of the Conway and Britannia Bridges« (1849);
»Iron, its history, properties and manufacture« (1865, 2. Aufl. 1869);
»Treatise on mill and millwork« (1861-63, 2 Bde.; 4. Aufl. 1878);
»Useful information for engineers« (1. und 2. Serie);
»On cast and wrought iron for building purposes« (1864, 4. Aufl. 1870);
»Iron ship building« (1865).
Seine Selbstbiographie gab Pole (Lond. 1877) heraus.