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(gest. 1326) sowie
Alis und
Omars zweischneidiges
Schwert sind heute noch das Fahne
nbild des
Kapudan-Pascha, das er silbern im
blutroten
Feld auf der Admiralsflagge führt.
Mohammeds
Farbe war gelb, die der
Fatimiden grün, die der
Omejjaden weiß und die
der
Abbassiden schwarz; indessen kam es bei den
Türken nie zu einer festen Bestimmung über die
Farben und
Verzierungen der Fahnen.
Die Fahne des
Propheten, die heilige Fahne
, soll zuerst von weißer
Farbe, aus dem
Turban des von
Mohammed
gefangenen Koreischiten gefertigt, später ein schwarzwollener Vorhang von der
Kammer der zweiten
Gattin
Mohammeds,
Aischa, gewesen
sein. Wird sie am
Serail aufgesteckt, ist jeder
Muselman verbunden, sich sogleich bewaffnet dem
Sultan zu
Gebote zu stellen. Mit ihr wird häufig verwechselt eine andre alte, zerrissene Fahne
aus grünseidenem
Zeug mit goldenen
Fransen,
von 0,5 qm
Größe, die gewöhnlich mit ins
Feld genommen und auf einem
Kamel vor dem
Großwesir hergetragen wird.
Vom 17. Jahrh. an wurden die Fahnen
bei den
Armeen allgemeiner, besonders aber seit den
Schlesischen
Kriegen.
Mehr oder weniger dem alten Herkommen folgend, trugen sie in der
Regel des
Landes
Farbe und
Wappen.
[* 3] Von jeher wurde die Fahne
bei
den Kriegern aller
Völker als ein Heiligtum, als ein
Palladium betrachtet, für dessen
Verteidigung jeder
gern sein
Leben einsetzte. Vom Feind erbeutete Fahnen
werden daher als Siegestrophäen angesehen und an Ehrenplätzen in
Kirchen
und Zeughäusern aufbewahrt; der Verlust einer an den Feind aber gilt allen
Truppen für eine Schmach.
Jeder
Soldat wird bei seinem
Eintritt in den
Dienst auf die Fahne
vereidigt
(Fahneneid, s. d.). Bei der
Infanterie
hat jedes
Bataillon eine Fahne
, bei der
Kavallerie jedes
Regiment eine
Standarte. Hatte die
Besatzung eines Platzes kapituliert,
so bestimmte beim Abzug die fliegende oder aufgewickelte Fahne
den
Grad des Ehrenvollen der
Kapitulation. Das Umdrehen der Fahne
galt
bei den
Landsknechten als ein Zeichen der Empörung; aber auch bei
Exekutionen stießen die
Fähnriche die
Fahnen
verkehrt in den
Boden und schwenkten sie über dem Ehrlosen bei dessen Rehabilitierung.
Das Aufstecken einer weißen Fahne
deutet an, daß ein fester Platz zur
Übergabe geneigt ist. Bei den
Türken und andern orientalischen
Völkern zeigte eine rote Fahne
(Blutfahne
) den Entschluß zum
Widerstand auf
Tod und
Leben an; in der neuesten
Zeit war die rote Fahne
das
Symbol der »roten
Republik«. Eine gelbe Fahne
(Pestfahne) diente zum Zeichen, daß eine epidemische
Krankheit,
bis zur
Genfer Konvention eine schwarze, daß ein
Lazarett an einem
Ort vorhanden war. Oft ist die Fahne mit
Fahnenbändern geziert, die der betreffenden
Truppe nach einer
Schlacht oder nach einem
Feldzug für bewiesene
Tapferkeit, auch
bei
Jubiläen verliehen werden.
Der Fahne werden auch die höchsten militärischen Honneurs erwiesen, und sie erhält da, wo sie aufbewahrt wird, eine Schildwache. Im Lager [* 4] werden alle Fahnen eines Regiments vor der Fronte des ersten Bataillons aufgestellt, wobei dann ein Unteroffizier mit 6 oder 9 Mann die Wache hat (Fahnenwache). Die Verleihung von neuen Fahnen an Truppen ist mit einer militärischen Feier und Gottesdienst, der Fahnenweihe, verbunden, wobei der Geistliche die Fahne einsegnet, worauf der Landesherr oder an seiner Statt ein hoher Befehlshaber sie der Truppe feierlich übergibt.
Früher wurde die Fahne nur vor dem Landesherrn gesenkt, jetzt vor jedem höhern Offizier, der eine Parade abnimmt oder eine Truppe mustert. Die Fahne oder Standarte hat ihren Platz stets in der Mitte des Bataillons oder Kavallerieregiments, wird von dem aus 6 Unteroffizieren, deren einer sie trägt, bestehenden Fahnentrupp geführt. Die Fahnenstange läuft gewöhnlich in eine verzierte Metallspitze aus und erhält bisweilen eine Auszeichnung, wie bei der deutschen Infanterie nach dem Feldzug von 1870/71 das Eiserne Kreuz. Bisweilen werden auch in der Schlacht verletzte Fahnenstangen mit silbernen Ringen geschmückt, und wenn der Fahnenträger mit der in der Hand [* 5] gefallen ist, so wird sein Name in den Ring eingraviert.
In der katholischen und griechischen Kirche ist der Gebrauch der Fahnen (Kirchenfahnen) besonders bei Prozessionen üblich, nach einigen seit der Einführung der Fahnen bei den Truppen unter dem oströmischen Kaiser Leo V. (820), nach andern bei den Katholiken erst seit dem Kostnitzer Konzil, bei welchem 1414 zu Ehren der Heiligsprechung des heil. Rochus das auf eine Fahne gemalte Bild desselben herumgetragen wurde. Die Kirchenfahnen hängen meist mittels eines Querholzes an der Fahnenstange und sind in der Regel mit Bildern von Heiligen geschmückt.
Auch andre Korporationen, wie Zünfte, Schützengesellschaften, Schulen, Universitäten etc., haben besondere, mit Emblemen geschmückte Fahnen. Dies war bei den Tribus schon unter den römischen Kaisern der Fall; im Mittelalter, in einzelnen Städten (namentlich freien Reichsstädten) auch noch später, wurde bei feierlichen Aufzügen die Fahne zu einem aus künstlichen Schwingungen derselben bestehenden Fahnenspiel gebraucht, und an manchen Orten, wie z. B. in Eger, [* 6] findet das Fahnenschwingen noch jetzt am Fastnachtsdienstag statt.
Auf Wappen kommen Fahnen häufig vor, teils als Helmschmuck oder von Schildhaltern getragen, teils hinter dem Schild [* 7] aufgestellt. Gewöhnlich tragen dann die Fahnen entweder die Figuren des Schildes (und zwar mit dem Vorderteil der Stange zu liegend) oder besondere Gnadenzeichen und sind am Rand eingefaßt und befranst. Auf mittelalterlichen Siegeln ist die Fahne Zeichen fürstlicher Herrschaft oder auch der Landeshoheit. Eine »Storia delle bandiere da guerra di tutti i popoli e nazioni« veröffentlichte neuerdings Crollalanza im »Giornale Araldico«.