Fafnir
(Fofner), in der nordischen
Mythologie Sohn des Zauberers Hreidmar, geriet mit diesem nach
Otrs (s. d.)
Tode
durch
Odin über dessen Sühngeld in Streit und erschlug ihn; seinen
Bruder und Mitschuldigen Regin aber, der einen Teil des
Goldes begehrte, zwang er zur
Flucht, zog mit seinem
Schatz zur Gnitaheide und bewachte ihn in Gestalt eines
Drachen. Regin,
der in des
Königs Hialfrek
Palast den Wölsungen
Sigurd in allerlei
Künsten unterrichtete, schmiedete nun
diesem ein treffliches
Schwert und forderte ihn auf, Fafnirs
Gold
[* 3] zu suchen.
Sigurd ging mit Regin auf die Gnitaheide, verbarg sich dort in einer
Grube und durchstach von derselben aus den
Drachen, der
über ihn hinwegkroch, um im roten
See seinen
Durst zu löschen. Sterbend sagte ihm Fafnir
den
Fluch, der auf
dem beim
Schatz befindlichen
Ring des
Zwergs Andwari (s.
Andwaranaut) lastete, um ihn von der
Erhebung des
Horts abzuhalten;
Sigurd
aber achtete nicht der
Rede. Regin trank Fafnirs
Blut und legte
Sigurd auf, ihm das
Herz des
Drachen zu braten; dies that dieser,
verzehrte es aber selbst, worauf er die
Sprache
[* 4] der
Vögel
[* 5] verstand. Von dieser Begebenheit nennen die Dichter das
Gold »Fafnirs
Lager«,
[* 6]
Sigurd aber erhielt den Beinamen Fafnir
stöter (Fafnir
sbana). Abweichend ist die
Erzählung im
Heldenbuch. Vgl.
Sigurd.