Fährte
,
[* 3] der
Abdruck der
Schalen des
Elch-,
Rot-,
Dam-,
Reh- und
Schwarzwildes auf weichem
Boden und im
Schnee.
[* 4] Aus den verschiedenen
Zeichen in der Fährte
des
Wildes, deren die alte Jägerei beim
Rotwild 72 unterschied, kann man Wildgattung,
Alter,
Größe, selbst
das
Geschlecht des
Stückes erkennen, von welchem die Fährte
herrührt. Die wichtigsten dieser Zeichen sind:
Die
Stärke
[* 5]
(Größe) der Fährte;
schon der starke
Spießer und der
Gabelhirsch haben eine so starke Fährte
wie das
Alttier.
Die
Stumpfe
der
Schalen ist erheblicher beim
Hirsch
[* 6] als beim
Tier, da wegen des größern Körpergewichts die
Spitzen der
Schalen sich mehr
abnutzen. Die
Ballen sind beim geringen
Hirsch schon stärker und tiefer eingedrückt als beim
Tier. Die
Weite des
Schrittes ist beim
Spießer der des
Alttiers etwa gleich und beträgt
ca. 52
cm, während der starke
Hirsch etwa 67
cm
weit schreitet; der
Schränk, das
Abweichen der Fährten
von der geraden
Linie, ist beim
Hirsch stärker
als beim
Tier, nur hochtragende (hochbeschlagene)
Tiere schränken ebenso.
Die
Jäger, welche das
Wild nach der Fährte
richtig anzusprechen (zu bestimmen) vermögen, heißen fährte
gerecht. Das Elchwild
hat eine viel stärkere (größere), das Damwild eine viel schwächere (kleinere) Fährte
als das
Rotwild; die Zeichen zur Bestimmung
der Fährte
des männlichen von der des weiblichen
Wildes sind ähnlich wie bei diesem.
Beim Rehwild ist es
nicht möglich, die Fährte
des
Bockes von der der
Ricke zu unterscheiden. Die Fährte
des
Schwarzwildes zeichnet sich durch den
Abdruck
der breitern Geäfter aus. Die
Abdrücke von den
Tritten des zur niedern
Jagd gehörigen
Wildes heißen
Spuren.
Abbildungen der Fährten
und
Spuren der jagdbaren
Tiere s. bei den einzelnen
Artikeln.
Vgl.
v. d.
Bosch, Fährten-
und Spurenkunde
(Berl. 1879). -
In der
Geologie
[* 7] versteht man unter Fährten
Abdrücke von
Tritten vorweltlicher
Tiere, welche sich in verschiedenen
Formationen,
im Buntsandstein, in der
Tertiärformation,
[* 8] erhalten haben. Vgl.
Fährtensandstein.