Fähnrich
Fahrbühne - Fahrenheit

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(Fahnenträger), im
Mittelalter und später mit dem Tragen der
Fahne betrauter
Soldat. Bei den deutschen
Landsknechten
hatte jede
Kompanie
(Fähnlein) eine eigne
Fahne, die meist hochflatternd getragen wurde und deshalb
Kraft
[* 2] in Anspruch
nahm. Der Fähnrich
, der zu den
Offizieren der
Kompanie gehörte, mußte deshalb ein kräftiger Mann von erprobter
Tapferkeit sein,
der das
Fähnlein schwingen, aber auch die
Trommel rühren konnte. Bei Übernahme der
Fahne mußte der Fähnrich
einen feierlichen
Eid ablegen, Leib und
Leben für seine
Fahne zu lassen, ja im Notfall sich in dieselbe einzuwickeln und
sich dem
Tod zu weihen. Damit der Fähnrich
von allen erkannt werde, trug er zur Auszeichnung ein schimmerndes
Kleid; seine
Bewaffnung
bestand im breiten Landsknechtsdegen, er erhielt sechsfachen
Sold. In späterer Zeit wurde Fähnrich
die Bezeichnung für den untersten
Offiziersgrad, bei der
Infanterie und den
Dragonern Fähnrich
, bei der übrigen
Kavallerie
Kornett, bei der
Artillerie
Stückjunker
¶
mehr
genannt. Dieser Grad besteht noch jetzt in England und Rußland. In Deutschland
[* 4] ist seit 1807 der ein Unteroffizier, der gleich
hinter dem Feldwebel rangiert und das silberne Portepee trägt, daher er auch mit vollem Titel Portepeefähnrich
heißt (Seekadett
der Marine). Mit dieser Charge werden nur solche junge Leute bekleidet, welche auf Beförderung zum Offizier
dienen; s. Offizier.