Fadenwürmer
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s. Nematoden. ^[= (Nemathelminthes, Nematodes, Fadenwürmer, Rundwürmer), Klasse der Würmer, mit rundem, langgestrec ...]
Fadenwürmer
3 Wörter, 28 Zeichen
Fadenwürmer,
s. Nematoden. ^[= (Nemathelminthes, Nematodes, Fadenwürmer, Rundwürmer), Klasse der Würmer, mit rundem, langgestrec ...]
(Nemathelminthes, Nematodes, Fadenwürmer, Rundwürmer), Klasse der Würmer, [* 4] mit rundem, langgestrecktem, spul- oder fadenförmigem Körper, der häufig eine geringere Haut [* 5] besitzt, jedoch nie wirklich gegliedert ist. Die hastig schlängelnden Bewegungen, welche die Nematoden ausführen, werden mit Hilfe der in Form eines Schlauchs (Hautmuskelschlauchs) unmittelbar unter der Haut liegenden Muskulatur hervorgebracht. Das Nervensystem, welches übrigens noch wenig genau bekannt ist, besteht aus einem Ring um den Schlund mit mehreren Ganglien und mit einigen durch den ganzen Körper laufenden Längsstämmen.
Bei einigen frei lebenden Nematoden kommen Augen vor. Besondere Atmungs- und Kreislaufsorgane fehlen gänzlich. Der Darm [* 6] verläuft geradlinig von dem am Vorderende des Tiers gelegenen Mund zu dem After, welcher sich nahe dem Hinterende auf der Bauchseite befindet. Dicht neben ihm zeigt sich bei dem Männchen die Geschlechtsöffnung, während die weiblichen Organe gewöhnlich in der Körpermitte ausmünden. Die innern Geschlechtsorgane sind sehr einfach gebaut und bestehen im wesentlichen aus einer unpaaren Hode, resp. einem paaren Eierstock.
Besonderes Interesse bietet die Entwickelung dar, weil sie ähnlich wie bei den Plattwürmern allerlei Sonderbarkeiten aufzuweisen hat. Im einfachsten Fall sind die aus den Eiern hervorgehende Jungen von den Erwachsenen nur wenig verschieden, meist jedoch haben sie eine bedeutende Metamorphose durchzumachen. Die Parasiten (und dieses sind weitaus die meisten Nematoden) leben zuweilen in ihrer Jugend frei in feuchter Erde als sogen. Rhabditiden und wandern dann mit dem Trinkwasser oder der Nahrung in den Darm des für ihre Art charakteristischen Wohntiers ein; andre Formen haben erst noch durch einen sogen. Zwischenwirt zu passieren, in dessen Organen sie sich einkapseln, und entwickeln sich ähnlich wie die Bandwürmer erst völlig, sobald sie in dem definitiven Wirtstier angelangt sind.
Bei noch andern Nematoden wechselt eine noch während ihres Lebens im Freien geschlechtsreif werdende Generation mit einer schmarotzenden regelmäßig ab. Einige Nematoden parasitieren übrigens in Pflanzen oder nähren sich von faulenden vegetabilischen Substanzen. Manche kleinere Form ist so zäh, daß sie dem Austrocknen längere Zeit widersteht und bei Befeuchtung zu neuem Leben erwacht. Die Familien, in welche man die Nematoden teilt, haben fast alle einen oder mehrere interessante Vertreter.
Die Askariden, Strongyliden, Trichotracheliden und Filariaden (s. die einzelnen Artikel) werden dem Menschen mehr oder weniger lästig oder selbst gefährlich; die Gordiiden und Mermithiden leben in Insekten, [* 7] während die Aaltierchen (s. d.) die Getreidearten etc. infizieren und die Enopliden endlich vielfach Bewohner des Meers sind.
Vgl. Diesing, Systema Helminthum (Wien [* 8] 1850-51, 2 Bde.);
Schneider, Monographie der Nematoden (Berl. 1866);
Leuckart, Die Parasiten des Menschen (2. Aufl., Leipz. 1879 ff.);
Eberth, Untersuchungen über Nematoden (das. 1863). ¶