Titel
Fabretti
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1) Rafaello, ital. Altertumsforscher, geb. 1619 zu Urbino aus einem alten Adelsgeschlecht, studierte in Urbino, dann in Rom [* 3] die Rechte und die klassischen Werke des Altertums, die ihn den Kunststudien zuführten, ward sodann Schatzmeister des heiligen Stuhls und bald nachher Rechtsanwalt der päpstlichen Gesandtschaft am Madrider Hof. [* 4] Nach Rom zurückgekehrt, ward er Judex Appellationum in Capitolio, begleitete hierauf den Kardinal Cerri auf seinen Gesandtschaftsposten in Urbino, trat drei Jahre später in die Dienste [* 5] des gelehrten Kardinals Gasparo Conpegna, der ihm die Abfassung der päpstlichen Breves übertrug, und ward von Alexander VIII. zum ¶
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Secretario de' memoriali und Inhaber mehrerer Kanonikate sowie von Innocenz XII. zum Direktor der Archive in der Engelsburg ernannt. Er starb Von seinen Werken sind zu nennen: »De aquis et aquaeductibus veteris Romae dissertationes tres« (Par. 1680, 2. Aufl. 1688; auch im 4. Bande des »Thesaurus« von Grävius);
»De columna Trajani syntagma« (Rom 1683, 2. Aufl. 1790);
»Inscriptionum antiquarum, quae inaedibus paternis asservantur, explicatio et additamentum« (das. 1699).
Sein Leben beschrieben der Kardinal Rivieri in Crescimbenis »Vite degli Arcadi illustri« und Marotto in Fabronis »Vitae Italorum etc.« (Dekade 3).
2) Ariodante, ital. Geschichtschreiber und Archäolog, geb. zu Perugia, widmete sich dem Studium der Sprach-, Altertums- und Naturwissenschaften, wurde später Professor der Archäologie an der Universität und Direktor des Antiquitätenmuseums und gehört als Deputierter dem Parlament an. Er hat sich um die italienische Geschichtsforschung des Mittelalters und namentlich um die Wissenschaft des etruskischen Altertums sehr verdient gemacht und durch zahlreiche Publikationen von Chroniken und Inschriften sowie Abhandlungen in Zeitschriften ein umfangreiches Material zur Kenntnis des alten Etrurien geliefert. Er gab unter anderm heraus: »Biografie dei capitani venturieri dell' Umbria« (Montepulciano 1842-46, 5 Bde.);
»Corpus inscriptionum italicarum antiquioris aevi« (Turin [* 7] 1867);
»Analogia delle antiche lingue italiche con la greca, la latina e col dialetti viventi« (Flor. 1866);
»Il museo d'antichità di Torino« (Turin 1872);
»Mosaico di Acqui« (das. 1878);
»Gli scavi di Carrù« (das. 1879).