(lat.), Werkmann,
Schmied. Im römischen
Heer hießen fabri die
Handwerker, Zimmerleute,
Schmiede, die seit dem
Ende der
Republik bei jedem
Heer ein selbständiges
Korps, besonders zur Herstellung von
Brücken,
[* 2] Belagerungs-
und Verteidigungswerken,
Geschützen etc., bildeten.
3)
John, engl. Kupferstecher, geb. 1684 in
Holland, kam schon in seinem dritten Jahr mit seinem
VaterJohnFaber, einem Mezzotintostecher,
nach
England. Seine
Stiche in
Schwarzkunst gehören zu den besten dieser Art; sie belaufen sich auf 165 Nummern,
zum größten Teil Bildnisse hervorragender
Engländer. Faber starb in Bloomsbury.
5)
JohannLothar von, Industrieller, geb. zu
Stein bei
Nürnberg,
[* 24] übernahm nach einem dreijährigen Aufenthalt in
Paris 1839 die von seinem Urgroßvater 1760 in
Stein begründete Bleistiftfabrik (A. W. Faber), welche damals noch mit 20 Arbeitern
nach dem alten
Verfahren arbeitete und, wie die gesamte
Nürnberger Bleistiftindustrie, durch die
Erfindung
des
Pariser Bleistiftfabrikanten
Conté von der
Konkurrenz fast ausgeschlossen war. Faber führte nun bedeutende Verbesserungen
in der Bleistiftfabrikation ein und erhob seine
Fabrik zu einer Musteranstalt, an welche sich die gesamte Bleistiftfabrikation
Deutschlands und
Österreichs, die gegenwärtig den ersten
Rang einnimmt, angelehnt hat.
Seine Polygradesstifte fanden überall verdienten Beifall, und durch seine rastlose kaufmännische Thätigkeit wußte er
einen großen
Absatz zu erzielen. Im J. 1874 erfand er Kopierstifte in verschiedenen Härtegraden. Er errichtete
Zweiggeschäfte
in
New York,
Paris,
London,
[* 25]
Berlin
[* 26] und Agenturen in
Wien
[* 27] und
Petersburg. Die
Fabrik liefert auch
Patent- und
Farbstifte, Büreaurequisiten etc. und gewann einen neuen Aufschwung, als Faber 1856 durch
einen
Vertrag das
Recht auf alleinige Benutzung des in
Ostsibirien
(Sajanisches Gebirge) entdeckten
¶
mehr
vorzüglichen Graphits erwarb. Er errichtete auch in Geroldsgrün bei Kronach eine Fabrik für Schiefertafeln, eigentümlich
präparierte Schieferstifte und Tafelwischer und beschäftigt gegenwärtig über 1200 Arbeiter. 1864 wurde er zum lebenslänglichen
Mitglied des bayrischen Reichsrats ernannt und 1881 in den erblichen Freiherrenstand des Königreichs erhoben.
Vgl. »Die Bleistiftfabrik
von A. W. Faber zu Stein bei Nürnberg« (Nürnb. 1873).