F
,
der sechste
Buchstabe unsers
Alphabets, entspricht dem semit. Vav
(Nagel, Pflock
) =
u, v, f. Die älteste semit. Form
ist Y, die jüngere
hebräische [?]. Daraus haben die Griechen zwei
Buchstaben gemacht: das Ƒ (Digamma, s. d.) für den
Konsonanten
v und das Y für den
Vokal Ypsilon, das als Neubildung den 23. Platz im
Alphabet erhielt. Nach
Aufgeben
des Digammas behielten die Griechen den
Buchstaben nur als Zahlzeichen
(Episemon, s. d.) für 6, in der Gestalt von Ƒ oder
[?] oder ɕ. – Auch alle italischen
Stämme haben beide Formen (mit leichten
Veränderungen) übernommen
und stets gebraucht. (S.
Schrift, vgl.
U und V.) Als
Laut gehört f zu den labialen
Konsonanten. (S.
Laut.) Als Abkürzungszeichen
steht F und f in röm.
Inschriften, Handschriften u.s.w. für filius, fecit u.s.w.; auf der
Stirn entflohener und wieder eingefangener
Sklaven bezeichnete es fugitivus (Flüchtling); in spätern
Büchern stand es für Folio.
Als Zahlzeichen stand F bei den Römern für 40, Ḟ für 40000. Im Handel heißt f soviel wie fein, ff soviel wie sehr fein. Auf der Stellscheibe engl. Uhren [* 2] steht f für faster (geschwinder) im Gegensatz zu s (slowly, langsam). In der Physik bezeichnet F die Thermometerskala nach Fahrenheit. In der Chemie ist F (doch auch Fl) das Zeichen für Fluor; auf Rezepten steht f. für fiat, d. h. man bereite, z. B. f. pulv. für fiat pulvis, d. h. man bereite es als Pulver. Als engl. Abbreviatur steht F. für Fellow (Mitglied). Auf deutschen Reichsmünzen bezeichnet F den Münzort Stuttgart, [* 3] auf ältern preußischen Magdeburg, [* 4] auf ältern österreichischen Hall [* 5] in Tirol, [* 6] auf ältern französischen Angers.
In der Musik ist F (ital. und frz. fa, engl. F) die Bezeichnung für die vierte Stufe der C-Dur-Tonleiter. (S. Ton und Tonarten.) Auch bedeutet hier f forte (stark), ff fortissimo (sehr stark).