Extravasation
(lat.), das Austreten (Extravasieren) von
Blut aus den verletzten Gefäßwandungen (Blutaustretung, Blutextravasat
,
Hämorrhagie). Das Ergebnis der Extravasation
, das
Extravasat, unterscheidet sich vom Exsudat (s.
Ausschwitzung) dadurch,
daß bei letzterm die Wandungen unverletzt bleiben und nur einen
Teil der Blutflüssigkeit gleichsam hindurchfiltrieren, namentlich
keine
Blutkörperchen
[* 2] hindurchlassen, wogegen das
Extravasat vollständiges, blutkörperhaltiges
Blut enthält.
Das Extravasat tritt entweder nach außen (als eigentliche Blutung), oder ins Innere der Gewebe [* 3] (als Blutunterlaufung, Sugilliatio), oder unter die Haut [* 4] (s. Petechien), oder in feinere Kanäle und Höhlchen der Organe (als Blutinfarkt), oder in die größern Höhlen (als innerer Bluterguß). Es verwandelt sich später auf verschiedene Art, durch Gerinnen, Festwerden, teilweise Wiederaufsaugung, durch Zerfließen zu Eiter oder Jauche, seltener durch Verkalkung. Bisweilen, wie z. B. nicht selten im Gehirn, [* 5] wandelt sich das Extravasat in eine sog. Cyste (s. Balggeschwulst) um, indem sich durch gerinnbare Ausschwitzungen der Umgebung ein derber geschlossener Sack bildet, welcher die verflüssigten Reste des ergossenen Blutes umschließt. (S. Blutung.)