Externsteine
(Eggster-, Egister-, Eggerstersteine), merkwürdige Gruppe von Sandsteinfelsen bei Horn im Teutoburger Walde, der hier in die Egge [* 2] übergeht. Sie ziehen sich in einer 1 km langen Reihe von NW. nach SO., kolossalen Säulen [* 3] oder Trümmern einer hier und da eingestürzten ungeheuern Mauer gleichend. Außer mehreren kleinern zählt man fünf große Felsen inmitten parkartiger Anlagen. Der nördlichste, höchste und breiteste ist 36 m hoch und unten zu einer laut einer noch vorhandenen Inschrift 1115 eingeweihten Kapelle ausgehöhlt.
An der nördlichen Felsenwand findet sich ein kolossales Relief, die Abnahme Christi vom Kreuz [* 4] darstellend, eine merkwürdige und großartige Komposition, die wahrscheinlich ebenfalls aus dem 12. Jahrh. (der byzantinisch-romanischen Epoche) stammt und trotz arger Zerstörung noch immer ergreifend wirkt. Die untere Hälfte der Wand enthält eine symbolische Darstellung des Sündenfalls (s. Tafel »Bildhauerkunst [* 5] V«, [* 6] Fig. 3). Zwei Felsen sind durch eine eiserne Brücke [* 7] verbunden und gewähren lohnende Fernsichten.
Über die Bedeutung des
Namens Externsteine
herrschen verschiedene
Ansichten. Die Chronikenschreiber
Piderit und Hamelmann (1564) gebrauchen
die Benennungen Rupes picarum, d. h.
Felsen der
Elstern (dialektisch Äkstern oder
Extern), die dort in
Masse genistet haben
sollen; andre leiten den
Namen von dem der
Göttin Eostra oder
Ostara her, wieder andre vom Bergzug der
Egge. Urkundlich kommen
die Externsteine
zuerst 1093 vor, wo sie von einer edlen
Familie im Lippeschen dem
Kloster Abdinghof geschenkt wurden.
Vgl. Clostermeyer, Der Eggersterstein (Lemgo 1824);
Maßmann, Der Eggerstein in Westfalen [* 8] (Weim. 1846), und die Schriften von Giefers (Paderb. 1851) und Thorbecke (Detm. 1882).