Ewigkeit
,
die Verneinung der Zeit, zunächst vorgestellt als Zeit nach und hinter der Zeit, dann
auch als Zeit
vor der Zeit, als anfangs- und endlose Zeit, wie im spätern
Parsismus Zervane Akarane. Das gewöhnlichste und
verständlichste
Symbol der Ewigkeit
ist eine
Schlange,
[* 2] mit dem
Schwanz im
Mund einen
Kreis
[* 3] bildend. Unter der Höllenstrafen versteht
die Kirchenlehre die Endlosigkeit der
Verdammnis (s.
Hölle). Die der
Welt oder ein anfangs- und endloses
Sein der
Welt oder wenigstens des Weltstoffs behaupten nicht bloß der
Hylozoismus
(Annahme einer belebten
Materie) und der
Pantheismus
(s. d.), sondern auch die spekulativen
Systeme der
Theologie, sofern der Ewigkeit
Gottes ein ewiges
Objekt seines
Denkens und
Schaffens
entsprechen müsse. Diese Ewigkeit
Gottes ist die
Eigenschaft
Gottes, nach welcher die
Schranken der mit der
Welt
¶
mehr
und ihren Veränderungen entstandenen Zeit auf ihn, den Schöpfer der Zeit, keine Anwendung erleiden. Neuerdings erfuhren
alle diese Dogmen eine der Entdeckung Kants (wonach die Zeit nur eine subjektive Form der Anschauung darstellt) entsprechende
Umbildung, und man versteht infolgedessen unter Ewigkeit
nicht sowohl die nach vorn und hinten ins Endlose
verlängerte Zeit als vielmehr das der subjektiven Zeitform entgegengesetzte intelligible Wesen, so daß Gottheit und Welt sich
unterscheiden wie Ewigkeit
und Zeit.