Eumolpos
(der »schön Singende«),
in der griech.
Mythe ein in
Eleusis eingewanderter Thraker, Sohn des
Poseidon
[* 2] und der
Chione, einer Tochter des
Boreas, als
Krieger,
Priester der
Demeter
[* 3] und
Sänger gleich ausgezeichnet. Als zwischen
den Eleusiniern und
Athen
[* 4] ein
Krieg entbrannte, leistete er erstern
Hilfe, ward aber samt seinen
Söhnen
Phorbas und Immarados
von
Erechtheus (s. d. 2) erschlagen. Nach andrer
Überlieferung fiel nur sein Sohn Immarados, und Eumolpos
selbst schloß mit den
Athenern einen
Vergleich, dem zufolge
Erechtheus in
Athen als König herrschen, Eumolpos
aber mit den Töchtern des
Keleos dem
Dienste
[* 5] der
Demeter zu
Eleusis vorstehen sollte.
Daher wurde dem Eumolpos
die Einführung der
Eleusinischen Mysterien zugeschrieben und unter
seinem
Namen
Schriften über dieselben verfaßt. Unter seinen Nachkommen, den
Eumolpiden (s. d.), wurde
die
Würde des
Hierophanten in
Eleusis erblich. Nach alexandrinischen Dichtern war Eumolpos
auch
Lehrer des
Herakles
[* 6] in der
Musik und
in den
Mysterien, und nach Hygin gewann er bei den Leichenspielen für
Pelias im
Gesang (zu dem Flötenspiel des
Olympos) den
Preis.