Ettlingen
,
Stadt und Amtssitz im bad.
Kreis
[* 2]
Karlsruhe,
[* 3] 7 km südlich von
Karlsruhe, an der
Alb und der
Eisenbahn von
Mannheim
[* 4] nach Basel,
[* 5] von tiefen
Gräben und alten
Mauern umgeben und von altertümlichem Ansehen, hat ein
Amtsgericht, ein altes fürstliches
Schloß mit Schloßgarten, ein ehemaliges Kollegiatstift, großes
Rathaus, eine
Unteroffizierschule, eine
höhere Bürgerschule, ein Schullehrerseminar,
Fabriken für
Papier,
Samt,
Schirting und
Pergament, eine Baumwollspinnerei,
Feld-,
Garten-,
Obst- und Weinbau und (1880) 5608 Einw. (darunter 1125
Evangelische und 55
Juden). Merkwürdig ist der
Reichtum der Stadt
und deren Umgebung an römischen Altertümern, unter denen vornehmlich das in
Stein gehauene und am
Rathaus
eingemauerte
Bild des
Neptun hervorzuheben ist, das 1480 bei der 1 km von Ettlingen
entfernten
Ruine des
Schlosses Fürstenzell aufgefunden
wurde. -
Schon die
Römer
[* 6] haben hier eine Niederlassung gehabt.
Urkundlich kommt Ettlingen
zuerst 1111 vor. Es wurde 1227 zur Stadt erhoben und darauf von
Kaiser
Friedrich II.
dem
Markgrafen
Hermann V. von
Baden
[* 7] als
Lehen
übertragen. Am wurde es von den
Franzosen verwüstet. Im spanischen
Erbfolgekrieg
ward von Ettlingen
bis zum Rheinufer die Ettlinger
Linie gezogen, welche 1734 der französische
Marschall
Berwick forcierte. Im französischen
Revolutionskrieg war 1796 zwischen Ettlingen
und
Mühlburg ein verschanztes
Lager
[* 8] der
Österreicher, und 9. und 10. Juli siegten
hier die
Franzosen unter
Moreau über die
Österreicher unter dem
Erzherzog
Karl.