Später pensioniert, gastierte er mit Beifall auf allen namhaftern
BühnenDeutschlands.
[* 13] Er starb auf einer Kunstreise
in Mühlau bei
Innsbruck. Eßlair war zum Heldenspieler geboren. Seine Heroengestalt, sein überaus klangvolles, biegsamesOrgan,
sein sprechendes
Auge
[* 14] und sein lebhaftes Mienenspiel kamen ihm ebensosehr zu statten wie
Phantasie und warme
Empfindung. Er
war gewaltig und traf instinktiv das
Richtige, solange er als Naturalist wirkte; leider verleitete ihn Beifallssucht später
zu Effekthascherei. Seine Glanzrollen waren:
KarlMoor,
Tell,
Wallenstein,
Macbeth,
Lear u. a.
(spr. -lähr), Ferdinand, Schauspieler, geb. zu
Essegg in Slawonien, war in seiner JugendSoldat und ging 1795 in Innsbruck zur Bühne. Ein halbes Jahr später
wurde er Mitglied des Theaters zu Passau, wandte sich 1797 nach München, wo er auf dem alten Theater
[* 15] des Haschebräuers auftrat,
und von hier 1798 nach Prag. 1800 entwich Eßlair aus Prag und spielte nun erst in Augsburg, dann in Straßburg und Salzburg, wurde
hier flüchtig und kam Ende 1801 nach Nürnberg, wo er bis Dez. 1806 blieb, seit 1805 als Mitdirektor.
Er ging dann nach Stuttgart, wirkte 1807-12 in Mannheim, 1812-14 am Karlsruher, bis 1816 am Stuttgarter Hoftheater und trat 1820 als
lebenslängliches Mitglied und Regisseur in den Verband der
[* 16] Münchener Hofbühne. Er starb in
Mühlau bei Innsbruck.
E.s Heroengestalt, sein überaus klangvolles, biegsames Organ, sein sprechendes Auge und sein lebhaftes Mienenspiel befähigten
ihn besonders zum Heldenspieler. Phantasie, warme Empfindung, richtige Deklamation und eine geniale Auffassung zeichneten ihn
aus. Doch war er im Streben nach Anerkennung nicht frei von Effekthascherei. In der Darstellung bürgerlicher,
namentlich Ifflandscher Charaktere war er unerreicht und durch die einfach innige Wahrheit und Naturtreue seines Spiels hinreißend.