Eßlair
(spr. -lähr), Ferdinand, Schauspieler, geb. zu
Essegg in
Slawonien,
war in seiner
Jugend
Soldat und ging 1795 in
Innsbruck
[* 2] zur
Bühne. Ein halbes Jahr später
wurde er Mitglied des
Theaters zu Passau,
[* 3] wandte sich 1797 nach
München,
[* 4] wo er auf dem alten
Theater
[* 5] des Haschebräuers auftrat,
und von hier 1798 nach
Prag.
[* 6] 1800 entwich Eßlair
aus
Prag und spielte nun erst in
Augsburg,
[* 7] dann in
Straßburg
[* 8] und
Salzburg,
[* 9] wurde
hier flüchtig und kam Ende 1801 nach
Nürnberg,
[* 10] wo er bis Dez. 1806 blieb, seit 1805 als Mitdirektor.
Er ging dann nach
Stuttgart,
[* 11] wirkte 1807-12 in
Mannheim,
[* 12] 1812-14 am Karlsruher, bis 1816 am
Stuttgarter Hoftheater und trat 1820 als
lebenslängliches Mitglied und
Regisseur in den
Verband der
[* 13]
Münchener Hofbühne. Er starb in
Mühlau bei
Innsbruck.
E.s Heroengestalt, sein überaus klangvolles, biegsames Organ, sein sprechendes Auge [* 14] und sein lebhaftes Mienenspiel befähigten ihn besonders zum Heldenspieler. Phantasie, warme Empfindung, richtige Deklamation und eine geniale Auffassung zeichneten ihn aus. Doch war er im Streben nach Anerkennung nicht frei von Effekthascherei. In der Darstellung bürgerlicher, namentlich Ifflandscher Charaktere war er unerreicht und durch die einfach innige Wahrheit und Naturtreue seines Spiels hinreißend.