Eschweiler
,
[* 2] Stadt im preuß. Regierungsbezirk und Landkreis
Aachen,
[* 3] an der
Inde und den
Linien
München-Gladbach-Stolberg
und
Langerwehe-Herbesthal der Preußischen Staatsbahn, hat ein
Amtsgericht, eine evangelische und 2 kath.
Kirchen, ein
Progymnasium
mit Realklassen, ein
Hospital und (1880) 15,623 Einw. (darunter 789
Evangelische und 148
Juden). Die
Industrie ist von hoher
Bedeutung. In erster
Linie tritt die Eisenindustrie hervor; wichtige Werke sind: die Eschweiler
hütte, das
Eisenwalzwerk nebst
Eisengießerei
[* 4] zu Eschweiler
-Pümpchen, das
Stab- und
Walzwerk
[* 5]
Phönix, das Eisenwerk für Eisenbahnschienen etc.
bei Rötgen. Das Roheisen wird vorzugsweise aus
Luxemburg
[* 6] bezogen.
Ferner gibt es Zinkhütten, ein Blechwalzwerk, Kupferplattenwerke,
Fabriken für
Maschinen,
Nadeln,
[* 7]
Brücken
[* 8] und
Drehscheiben, feuerfeste
Steine,
Gasröhren,
Gerbereien, Bierbrauereien etc. Als Grundlage
der bedeutenden Fabrikthätigkeit von
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Eschweiler
sind die nahen Steinkohlenlager anzusehen, die, mit Schächten bis zu 390 m Tiefe, eine vorzügliche Backkohle enthalten
und in unmittelbarer Nähe der Stadt in den Gruben Centrum und Ichenberg (2 Mill. metr. Ztr. Kohlen jährlich) abgebaut werden.
Die Steinkohlenwerke sind insofern merkwürdig, als hier 44 Flöze (die kleinern von 10-20 cm Dicke ungerechnet)
in einer Mulde liegen. Eschweiler
besteht aus der eigentlichen Stadt, mehreren Dörfern und vielen Fabrikanlagen mit besondern
Namen.